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Bayern verliert, Bayer weiter

Olivia Fritz10. Dezember 2013

Paukenschlag in München! Titelverteidiger FC Bayern verliert das erste Spiel seit Ende Juli, holt sich aber trotzdem den Gruppensieg. Bayer Leverkusen kämpft sich in das Achtelfinale.

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Die Spieler von ManCity klatschen sich ab
Bild: picture-alliance/dpa

Sie können also doch noch verlieren! Was zunächst wie ein Trainingsspiel und ein weiteres Torfestival aussah, entpuppte sich schließlich als bittere Heimpleite: Der FC Bayern München musste sich im eigenen Stadion mit 2:3 (2:1) gegen Manchester City geschlagen geben und die erste Niederlage nach dem Rekord von zehn Siegen in Folge in der Königsklasse hinnehmen. Dennoch sicherte sich der Triple-Sieger die Spitzenposition in seiner Gruppe D. Bayer Leverkusen nutzte seine letzte Chance auf das Erreichen des Achtelfinales, gewann sein Spiel gegen Real Sociedad San Sebastian mit 1:0 (0:0) und darf sich über die Schützenhilfe des Gruppensiegers Manchester United bedanken.

Dicke Überraschung in München

Bayern München und sein ärgster Rivalen in der Gruppe D, Manchester City, hatten sich bereits für die nächste Runde qualifiziert, es ging einzig und allein um den Gruppensieg. Der Titelverteidiger zeigte zunächst von Beginn an, wer in diesen Tagen nicht nur der heimischen Arena "die Lederhosen anhat": Nach einem fantastischen Zuspiel von Dante brachte Thomas Müller den Rekordmeister bereits in der 5. Minute in Führung. Allerdings stand er dabei im Abseits, was das Schiedsrichtergespann aber übersah. Dieser Auftakt ließ Schlimmes befürchten für ManCity. Nur sieben Minuten später folgte nach einem Pfostentreffer von Franck Ribéry das 2:0 durch Mario Götze, der allerdings ebenfalls haarscharf im Abseits stand. Die Bayern zauberten sich weiter durch die Partie, ließen nur einmal kurz nach und das wurde direkt bestraft: Der Tabellenvierte der englischen Premier League kam durch das Tor von David Silva auf 1:2 heran (28.).

Die Bayern-Spieler jubeln
Das Spiel hatte so gut angefangen - doch am Ende verspielt Bayern eine 2:0-FührungBild: picture-alliance/dpa

Nach dem schon beängstigend souveränen 7:0-Erfolg am Wochenende über Werder Bremen zeigte sich die Elf von Trainer Pep Guardiola erstmal weiter tor- und rekordhungrig. Im sechsten Spiel sollte der sechste Sieg her, auch, um in der ersten K.o-Runde namhaften Gegnern wie Real Madrid oder Paris St. Germain aus dem Weg zu gehen. Doch nach dem Seitenwechsel rieben sich die verwöhnten Fans der "Roten" verwundert die Augen, denn plötzlich stand es 2:3! Dante verursachte zunächst einen zumindest fragwürdigen Foulelfmeter, den Aleksandar Kolarov dankbar verwandelte (59.). Es kam noch schlimmer: Nur drei Minuten später gingen die Gäste durch James Milner in Führung. Danach erkämpften sich die Gäste den überraschenden Auswärtssieg. "Wenn man 2:0 führt, muss man besser spielen als wir. Gut ist, dass wir mit der Niederlage leben können", sagte Kapitän Philipp Lahm nach dem Abfiff und auch Thomas Müller war einigermaßen gefasst: "In der zweiten Halbzeit war es seltsam. Am Ende müssen wir damit zufrieden sein, dass wir den Gruppensieg geholt haben."

Toprak schießt Leverkusen in K.o.-Runde

In der Bundesliga könnte es für Bayer Leverkusen kaum besser laufen, zuletzt gab es im direkten Duell um Platz zwei gegen Borussia Dortmund einen 1:0-Sieg. Nun läuft es auch in der Champions League. Bayer Leverkusen gehört zu den besten 16 Mannschaften Europas. Zwei Wochen nach dem 0:5 gegen Manchester United tat sich die Werkself aber gegen den vermeintlich leichten Gegner Real Sociedad San Sebastian erstmal sehr schwer. Die erste Halbzeit machte wenig Mut auf das Weiterkommen, mit 0:0 ging es in die Pause. Danach wirkten die Leverkusener entschlossener, erspielten sich mehrere gute Möglichkeiten, trafen wiederholt den Pfosten und gingen endlich verdient in Führung: Ömer Toprak stocherte den Ball irgendwie in das Tor (49. Minute). Es war das goldene Tor, denn weil im Parallelspiel Manchester United sein Spiel gegen Schachtjor Donezk mit 1:0 (0:0) gewann, verdrängte Leverkusen die Ukrainer von Platz zwei und so reichte es für Leverkusen zum Einzug in die nächste Runde. Für die Rheinländer war es der erste Auswärtssieg in der Königsklasse nach 4088 Tagen. "Wir sind selbstbewusst aufgetreten und nicht ungeduldig geworden. Wenn man die 90 Minuten sieht, dann haben wir hochverdient gewonnen", sagte Bayer-Sportchef Rudi Völler dem TV-Sender Sky.

Leverkusens Stürmer Stefan Kießling im Laufduell mit zwei Gegenspielern
Den anderen stets eine Fußspitze voraus: Leverkusens Stürmer Stefan Kießling (l.)Bild: picture-alliance/dpa

Zwei Endspiele für Revierklubs

Um das Achtelfinale zittern müssen die beiden weiteren deutschen Champions-League-Teilnehmer Bundesligisten Borussia Dortmund und Schalke 04, die am Mittwoch (11.12.2013, 20:45 Uhr MEZ) ihre letzten Gruppenspiele austragen, das Weiterkommen aber in der eigenen Hand haben. Der BVB tritt als Gruppenzweiter beim Schlusslicht Olympique Marseille an und hat im Vergleich mit dem Dritten SSC Neapel die bessere Ausgangsposition. Allerdings plagt die Mannschaft von Trainer Jürgen Klopp arges Verletzungspech. Besonders viele Spieler fehlen in der Defensive: Neben Mats Hummels, Neven Subotic, Marcel Schmelzer und Ilkay Gündoğan fallen nun auch noch Sven Bender und eventuell auch Nuri Sahin verletzungsbedingt aus.

Schalkes Trainer Jens Keller steht in der Kritik

Nur ein Heimsieg gegen den FC Basel hilft dem Tabellendritten FC Schalke 04. Der Schweizer Meister hat einen Punkt mehr auf dem Konto und rangiert auf Platz zwei. Dieses direkte Duell um das Achtelfinale könnte auch über die Zukunft des oft kritisierten Schalke-Coachs Jens Keller entscheiden. Sollten beide Revierklubs die K.o.-Runde in der Königsklasse verpassen, würden sie im neuen Jahr in der Europa League weiterspielen.

Verpassen Sie kein Tor! DW_sport twittert am Mittwochabend (11.12.2013, 20:45 Uhr MEZ) wieder live von den beiden Partien. Den Liveticker können Sie auch hier auf dw.de/sport verfolgen.