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Bayern noch nicht Meister

Tobias Oelmaier22. März 2014

Weil Dortmund und Schalke ihre Partien gewinnen, reicht der Bayern-Sieg in Mainz nicht, um schon den Titel zu feiern. Im Abstiegskampf gelingt Stuttgart ein wichtiger Erfolg. Gladbach siegt im Topspiel.

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Bundesliga Mainz gegen Bayern München
Bastian Schweinsteiger kommt langsam in WM-Form. In Mainz köpft er das 1:0Bild: Grombkowski/Bongarts/Getty Images

Die Meisterfeier des FC Bayern München ist vertagt. Zwar gewannen die Titelverteidiger bei Mainz 05 mit 2:0 (0:0), doch gleichzeitig fuhren die beiden rechnerisch möglichen Konkurrenten um die Meisterschaft ebenfalls Siege ein: Borussia Dortmund gewann in Hannover mit 3:0 (1:0), Schalke 04 setzte sich gegen Eintracht Braunschweig mit 3:1 (1:0) durch.

Die Bayern taten sich lange schwer gegen taktisch hervorragend eingestellte Mainzer. Zwar hatten sie, wie üblich, größere Spielanteile, zu Chancen kam die Elf von Trainer Pep Guardiola aber nur selten. In der ersten Halbzeit vergab Arjen Robben die einzig nennenswerte Möglichkeit mit einem Volleyschuss aus kurzer Distanz, der am Knie des Mainzer Torwarts Loris Karius landete. Kurz nach der Pause wären dann die Gastgeber fast in Führung gegangen, aber der stramme Schuss von Eric Maxim Choupo-Moting vom linken Strafraumeck krachte an die Latte des Bayern-Tores.

Wie so oft in den letzten Wochen drehten die Münchener in der Schlussphase bei nachlassenden Kräften der Mainzer dann auf, und Bastian Schweinsteiger erzielte per Kopf das 1:0 (82.). Wenig später erhöhte der eingewechselte Mario Götze (86.) nach Ribery-Vorarbeit zum etwas schmeichelhaften 2:0-Endstand. Die Bayern blieben damit zum 51. Mal in der Fußball-Bundesliga ungeschlagen, sie landeten den 18. Sieg in Folge und könnten bereits am kommenden Dienstag (25.03.2014) den ersten Titel des Jahres 2014 im nächsten Auswärtsspiel in Berlin klarmachen. Auch das wäre ein neuer Rekord, eine Meisterschaft am 27. Spieltag gab es noch nie.

Comeback von Reus

Bundesliga Hannover gegen Dortmund
Abwehrmann Mats Hummels zeigt seinen Vorderleuten, wie man Tore schießt. Sie lernen schnellBild: picture-alliance/dpa

Borussia Dortmund schoss bei Hannover 96 einen gefahrlosen, aber unspektakulären 3:0-Erfolg heraus. Auch die Dortmunder brauchten fast die komplette erste Halbzeit, um sich auf die unbequemen und frechen Hannoveraner einzustellen. Innenverteidiger Mats Hummels brach in der 43. Minute den Bann, als er aus kurzer Distanz eine Sokratis-Kopfballvorlage ins Tor spitzelte. Äußerst sehenswert war dann das 2:0: Robert Lewandowski war allein auf weiter Flur von der Mittellinie aus losgesprintet, umkurvte vier Gegenspieler und ließ Torwart Ron-Robert Zieler keine Chance (52.). Den Schlusspunkt setzte Nationalspieler Marco Reus (90.+1), der erst in der Schlussphase nach einer vierwöchigen Verletzungspause eingewechselt worden war.

In Braunschweig gehen die Lichter aus

Auch Schalke 04 könnte rein theoretisch noch Meister werden. Die Schalker müssten nur alle ausstehenden Partien gewinnen, Bayern alle verlieren. Tatsächlich aber geht es den Königsblauen nur um einen sicheren Platz in der Champions League. Gerade in dieser Woche waren sie ja erwartungsgemäß im Achtelfinale gegen Real Madrid ausgeschieden.

Gegen gänzlich enttäuschende Braunschweiger schossen Leon Goretzka (17.), Klaas-Jan Huntelaar (66.) und Adam Szalai (90+3) die Tore für die Schalker, Benjamin Kessel (81.) war der zwischenzeitliche Anschluss gelungen. Das Tabellenschlusslicht aus Braunschweig hat nun schon fünf Punkte Rückstand auf einen Nichtabstiegsplatz. Sollte der 1. FC Nürnberg am Sonntag gegen Frankfurt punkten, wäre es sogar noch mehr.

Trostloser Kick in Wolfsburg

Auch der VfL Wolfsburg war für viele Beobachter ein Kandidat für die Champions League. Aber spätestens nach dem 1:1 (0:1) gegen den FC Augsburg verlieren die Wolfsburger dieses Ziel langsam aus den Augen. In einem schwachen Spiel gingen zunächst die Gäste aus Bayern durch Tobias Werner kurz vor der Pause (43.) mit 1:0 in Führung. Alles sah nach dem vierten Auswärtserfolg der Augsburger in Folge aus, aber der erste Ball der Wolfsburger überhaupt auf das Augsburger Tor landete auch gleich darin. Ivica Olic (81.) köpfte den Ausgleich, der zugleich das Endresultat bedeutete. Kevin de Bruyne sah in der Nachspielzeit nach einem Foul und anschließender Meckerei noch die Gelb-Rote Karte.

Am Abend nutzte Borussia Mönchengladbach die durch den Punktverlust der Wolfsburger entstandene Möglichkeit, auf Rang fünf in der Tabelle vorzurücken. Die Gladbacher besiegten Hertha BSC mit 3:0 (3:0). Dabei zeigten die Gastgeber eine überragende Effizienz vor dem gegnerischen Tor. Innerhalb von nur zwölf Minuten fielen zunächst das 1:0 durch Juan Arango (28.), dann köpfte der Berliner Ramos (32.) ins eigene Tor, ehe Raffael (40.) noch vor der Pause auf 3:0 erhöhte. Nach dem Seitenwechsel taten die Borussen nicht mehr als nötig, Hertha stellte den Spielbetrieb nahezu ganz ein, und so blieb es bei diesem Ergebnis.

Stuttgart überholt den HSV

Bundesliga Stuttgart gegen Hamburg
Wichtiger Treffer im Abstiegskampf: Traore legt für Maxim (nicht im Bild) aufBild: Getty Images

Beim VfB Stuttgart scheint sich der Trainerwechsel auszuzahlen. Im zweiten Spiel unter Huub Stevens gewannen die Stuttgarter ihr Heimspiel gegen den Hamburger SV mit 1:0 (0:0). Stevens darf dabei für sich reklamieren, den Sieg eingewechselt zu haben. Alexandru Maxim machte, kurz zuvor von der Bank gekommen, das entscheidende 1:0 (69.). Zuvor war der VfB schon eine Viertelstunde in Überzahl, weil Hakan Calhanoglu nach wiederholtem Foulspiel (53.) die Gelb-Rote Karte sah. Stuttgart verlässt mit diesem Dreier die Abstiegsplätze und zieht mit 24 Punkten am Hamburger SV vorbei, der einen Zähler zurück auf dem Relegationsplatz steht.

Freiburger Aufwärtstrend

Dem SC Freiburg war am Freitag mit dem 3:1 (1:0) gegen Werder Bremen bereits der zweite Erfolg in Serie gelungen. Mit 25 Punkten auf dem Konto dürfen die Freiburger nun wieder auf den Klassenerhalt hoffen. Für Werder war es die erste Niederlage nach zuvor fünf Spielen ohne Pleite. Die Elf von Coach Robin Dutt steckt, genauso wie Freiburg, im Abstiegskampf.

Gleich die erste gute Chance nutzte Julian Schuster zur 1:0-Führung: Nach einer unübersichtlichen Situation im Bremer Strafraum fasste sich der Freiburger Kapitän ein Herz und traf mit einem Vollspannschuss ins lange Eck (15. Minute). Die Streich-Elf arbeitete weiter konzentriert, in der 53. Minute erzielte Felix Klaus nach einem tollen Konter das 2:0. Nur sechs Minuten später sorgte Admir Mehmedi dann für die frühe Entscheidung (59.). Zwar kamen die Gäste durch Nils Petersen noch zum Anschlusstreffer (70.), der aber nichts mehr am verdienten und wichtigen Freiburger Erfolg ändern konnte.

Am Sonntag beschließen zunächst der 1. FC Nürnberg und Eintracht Frankfurt und dann Bayer Leverkusen und 1899 Hoffenheim diesen 26. Spieltag.