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Bayern-Präsident Hoeneß angeklagt

30. Juli 2013

Die Staatsanwaltschaft München hat gegen Uli Hoeneß, den Präsidenten des FC Bayern München, Anklage wegen Steuerhinterziehung erhoben. Hoeneß hatte sich im Januar selbst angezeigt.

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Uli Hoeneß mit Bayern-Schal. Foto: dpa
Bild: picture-alliance/dpa

Die Anklage wegen Steuerhinterziehung sei Uli Hoeneß zugestellt worden, teilte das Landgericht München II mit. Die Wirtschaftsstrafkammer des Gerichts werde nun darüber entscheiden, ob die Anklage gegen den 61 Jahre alten Präsidenten des FC Bayern München zugelassen und das Hauptsache-Verfahren gegen ihn eröffnet werde. Mit einer Entscheidung sei nicht vor Ende September zu rechnen, da Hoeneß' Verteidiger einen Monat Zeit hätten, zu den Vorwürfen Stellung zu nehmen. Uli Hoeneß soll über Jahre hinweg Börsengewinne auf seinem Konto bei einer Schweizer Bank vor dem Fiskus verheimlicht haben.

Gegen Kaution auf freiem Fuß

Hoeneß hatte sich im Januar beim Finanzamt selbst angezeigt. Weil diese Anzeige jedoch unvollständig gewesen sein soll, leitete die Staatsanwaltschaft ein Ermittlungsverfahren ein. Im März wurden Hoeneß' Privathaus und Büroräume durchsucht. Die Staatsanwaltschaft erließ auch einen Haftbefehl, der gegen Zahlung einer Kaution in Millionenhöhe jedoch nicht vollzogen wurde. Hoeneß blieb nicht nur auf freiem Fuß, sondern auch Präsident des FC Bayern. Der Aufsichtsrat des Vereins lehnte Anfang Mai Hoeneß' Angebot ab, seine Posten im Verein ruhen zu lassen, bis die Behörden über seine Steueraffäre entschieden hätten.

Hoeneß zuletzt zuversichtlich

Zuletzt hatte sich Hoeneß optimistisch geäußert. "Ich bin relativ zuversichtlich, dass es ein relativ gutes Ende nehmen wird", sagte der Bayern-Präsident in einem Interview des ZDF. Ob er Präsident und auch Aufsichtsratsvorsitzender des Vereins bleibe, werde sich "sicher in den nächsten zwei oder drei Monaten entscheiden". Das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel" hatte berichtet, die Münchner Staatsanwaltschaft wolle gegen Hoeneß eine Haftstrafe von zwei Jahren auf Bewährung beantragen. Außerdem solle der FC-Bayern-Chef eine Geldstrafe von 720 Tagessätzen zahlen. Ein Großteil der hinterzogenen Steuersumme in Höhe von angeblich 3,2 Millionen Euro soll bereits verjährt sein.

sn/jw (dpa, afp, sid, rtr)