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Bayern-Schreck Lukebakio ärgert BVB

18. Dezember 2018

Erneut tut sich mit Borussia Dortmund ein Top-Verein bei Fortuna Düsseldorf schwer. Bester Mann des Aufsteigers ist Dodi Lukebakio, dessen Führungstreffer den BVB schockt. Der Belgier hat das Zeug, Großes zu erreichen.

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Fußball Bundesliga Fortuna Düsseldorf - Borussia Dortmund
Bild: picture-alliance/Fotostand/Wundrig

Gegen die Großen ist er offenbar immer zur Stelle: Dodi Lukebakio, 21 Jahre alt, belgischer Stürmer von Fortuna Düsseldorf, ausgeliehen vom FC Watford aus der englischen Premier League. Während vor der Saison nur ausgemachte Experten mit seinem Namen etwas anfangen konnten, ist der schnelle Angreifer mittlerweile in aller Munde. Spätestens seine drei Tore beim 3:3 gegen den FC Bayern München haben ihn in den Fokus gerückt - und auch auf den Notizblock der Scouts von so manchem großen Klub. Borussia Dortmund und andere Top-Vereine sollen bereits Interesse angemeldet haben.

Mit seinem Auftritt beim 2:1 (1:0) gegen Tabellenführer und Herbstmeister Borussia Dortmund hat Lukebakio ein weiteres Mal seine Qualitäten unterstrichen: Schnellligkeit, gutes Dribbling und Übersicht im Abschluss. Das überraschende 1:0 nach einem blitzsauberen Konter der Fortuna war eine Art "typischer Lukebakio". Der Belgier mit kongolesischen Wurzeln lauert meist als einziger der stets recht defensiv aufgestellten Düsseldorfer auf Steilpässe in die Tiefe. So auch gegen Dortmund: Ein Musterbeispiel eines solchen "tödlichen Passes", abgegeben von Kevin Stöger, erreichte Lukebakio in der 22. Minute. Der Angreifer löste sich mit ein paar schnellen Schritten von seinem Gegenspieler, nahm den Ball in vollem Lauf an und schob ihn überlegt an BVB-Keeper Roman Bürki vorbei ins Netz. Schon zuvor hatte er mehrere gute Gelegenheiten gehabt.

"Wir wollten es ähnlich wie in München machen und immer wieder Nadelstiche setzen durch Lukebakio", erklärte Fortunas Trainer Friedhelm Funkel nach dem Spiel am Sky-Mikrofon seine Taktik. "Das ist sehr gut gelungen."

Glücksgriff mit wechselhafter Vergangenheit

Unbestritten hat Aufsteiger Fortuna Düsseldorf mit Dodi Lukebakio einen Glücksgriff getätigt. Genauso unbestritten scheint allerdings auch, dass der Belgier den Fortunen nicht über das Ende der Saison hinaus erhalten bleiben wird. Die Leihe läuft im nächsten Sommer aus. Wenn der FC Watford den Spieler nicht in seinen Kader integriert, wird der Londoner Klub wohl kaum Schwierigkeiten haben, ihn gewinnbringend an einen anderen, wahrscheinlich einen Spitzenklub, zu verkaufen. Düsseldorf kann dem Gefeilsche um seinen Ex-Spieler dann wohl nur zuschauen, der Marktwert des Belgiers wird das Budget der Fortuna deutlich übersteigen.

Fußball Bundesliga Fortuna Düsseldorf - Borussia Dortmund
Angekommen in Düsseldorf: Dodi Lukebakio macht beim Aufsteiger den UnterschiedBild: picture-alliance/Fotostand/Wundrig

Wer die guten Leistungen Lukebakios im Trikot der Düsseldorfer beobachtet, wundert sich, dass er sich bei seinen bisherigen Vereinen stets so schwer getan hat. Nach seinem Profidebüt im Jahr 2015 beim RSC Anderlecht konnte er sich nicht durchsetzen. Der Klub lieh sein großes Talent aus, zunächst zum FC Toulouse, wo Lukebakio gar nicht zurecht kam, dann nach Charleroi, wo in 19 Ligaspielen immerhin drei Tore heraussprangen. Im vergangenen Sommer folgte der Wechsel nach England und fast umgehend die nächste Leihe nach Düsseldorf. Lukebakio, ein Wanderarbeiter des Fußballs mit Stammplatz auf den Ersatzbänken verschiedener Klubs.

Wichtiger nächster Karriereschritt

Anders ist das bei der Fortuna: Hier hat Lukebakio zum ersten Mal in seiner Karriere den uneingeschränkten Status eines Stammspielers inne. 14 von 16 Bundesliga-Partien hat er bestritten, dabei sieben Tore erzielt. Die Herzen der Fortuna-Fans hat er im Sturm erobert und sich den Respekt der Konkurrenz erarbeitet.

Noch ein knappes halbes Jahr, dann wird Lukebakio erneut den Arbeitsplatz wechseln. Und den nächsten Schritt seiner Karriere sollte er sich - so er ihn denn selbst beeinflussen kann - gut überlegen, damit er, nachdem es bei Fortuna Düsseldorf so gut gepasst hat, nicht wieder zum Wandervogel und Kurzarbeiter wird.