1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Pokalmacht Bayern

Sarah Wiertz15. April 2013

Es ist die letzte Hürde auf dem Weg zum Finale nach Berlin: Bayern München ist in der Partie gegen Wolfsburg klarer Favorit. Spannender wird wohl das zweite Halbfinalspiel: Schafft es Stuttgart - oder doch Freiburg?

https://p.dw.com/p/18GLH
Im DFB-Pokal-Viertelfinale lässt Dortmunds Torwart Roman Weidenfeller den Ball zum 1:0 durch Bayerns Arjen Robben (5.v.l.) in Tor. Foto: Peter Kneffel/dpa
Im DFB-Viertelfinale besiegte Bayern München Borussia Dortmund mit 1:0.Bild: picture-alliance/dpa

Das erste Triple in der Vereinsgeschichte – das ist das große Ziel des FC Bayern München in dieser Saison. Deutscher Meister sind die Münchener schon vorzeitig. In der Champions League stehen sie im Halbfinale gegen Barcelona (23.04.2013, 20:45 Uhr MESZ). Und jetzt können die Bayern im DFB-Pokal ins Finale einziehen – wenn sie am Dienstag (16.04.2013, 20:30 Uhr MESZ) im eigenen Stadion gegen den VfL Wolfsburg gewinnen. Eigentlich eine klare Angelegenheit: Der überragende Spitzenreiter der Bundesliga gegen den profillosen Tabellen-Dreizehnten.

Aber: der DFB-Pokal ist ein Wettbewerb, in dem die Tagesform entscheidet, in dem die Stimmung ganz besonders ist, in dem es einen Sieger geben muss – notfalls nach Verlängerung oder Elfmeterschießen. Deshalb meint auch Bayern-Trainer Jupp Heynckes: "Ich denke, es wird kein Selbstläufer sein, das Finale zu erreichen. Das ist für jede Mannschaft ein ganz großes Ziel." Für Heynckes ist der DFB-Pokal zudem eine Trophäe, die er als Coach noch nie gewonnen hat. 1984 hat Heynckes als Trainer von Borussia Mönchengladbach gegen den FC Bayern im Elfmeterschießen verloren. Und vor einem Jahr mit den Münchenern eine bittere Finalpleite gegen Dortmund kassiert.

Bayern rotieren wieder

Bayern München hat am Wochenende gegen den 1. FC Nürnberg einen souveränen Sieg geholt. "Das 4:0 war eine kleine Vorbereitung auf Wolfsburg", erklärt Daniel van Buyten. Heynckes wird wohl wieder rotieren und mit einer anderen Mannschaft als gegen Nürnberg antreten: Manuel Neuer, Philipp Lahm und Bastian Schweinsteiger, die zuvor geschont worden waren, werden wieder ins Team rücken. Dafür ist Franck Ribéry für das DFB-Pokal-Halbfinale gesperrt. "Jede Minute, die wir die Bayern vom Tor weg halten, ist ein kleiner Teilerfolg", meint VfL-Trainer Dieter Hecking vor der Partie gegen die "im Moment vielleicht beste Mannschaft Europas."

Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin: Hier im Olympiastadion findet das DFB-Pokalfinale statt. Foto: Britta Pedersen
Berlin, Berlin, wir fahren nach Berlin: Hier im Olympiastadion findet das DFB-Pokalfinale statt.Bild: picture alliance/zb

Aber auch Wolfsburg hat sehr gute Fußballer in seinen Reihen, betont Hecking: "Auch der FC Bayern hat Respekt für uns. Sie wissen, dass wir Spieler dabei haben, die Spiele entscheiden können." So wie die beiden vierfachen Torschützen im DFB-Pokal, Bas Dost und Ivica Olic, oder Spielmacher Diego. Nichtsdestotrotz wissen alle Beteiligten, einschließlich Hecking: "Es ist doch klar, dass wir einen absoluten Sahnetag brauchen, um nah an die Sensation zu kommen." Bayern München hat bisher 18 Mal das Finale im DFB-Pokal erreicht. Wolfsburg stand bisher einmal im Endspiel.

Freiburg will Außenseiter sein

Für den SC Freiburg wäre es eine Prämiere. Aber Trainer Christian Streich spielt die Bedeutung der zweiten Halbfinalpartie beim VfB Stuttgart (17.04.2013, 20.30 Uhr MEZ) herunter, um den Druck von seinem Team zu nehmen. "Das ist ein ganz normales Spiel für uns", so Streich und weist auf die eigentlich höheren Ansprüche des deutlich finanzstärkeren schwäbischen Konkurrenten hin: "Für den VfB hat das Spiel eine andere Wichtigkeit, weil sie eher gewinnen müssen."

Beide Vereine haben sich zuletzt in der Bundesliga Selbstvertrauen geholt. Der Sportclub unterstrich beim 3:1 gegen Hannover 96 seine seit Wochen gute Form. Als Tabellen-Fünfter hat Freiburg sogar noch Chancen auf die Qualifikation für die Champions League. Stuttgart gewann am Wochenende mit 2:0 gegen Borussia Mönchengladbach, ist in der Tabelle als Zwölfter aber weit hinter den Freiburgern.

Freiburg im Viertelfinale gegen Mainz. Hier versucht Freiburgs Jan Rosenthal (vorne) ein Tor zu schießen. Foto: Alex Grimm/Bongarts/Getty Images)
Freiburg setzte sich im Viertelfinale gegen Mainz durchBild: Bongarts/Getty Images

Freiburg mit längerer Pause

"Das wird ein heißer Kampf. Wir freuen uns darauf", so VfB-Coach Bruno Labbadia. "Freiburg spielt in dieser Saison sehr, sehr gut mit hoher Intensität." Das könnte für Stuttgart ein großes Problem werden. Denn die Schwaben haben am Sonntag gespielt, die Freiburger bereits am Freitag, somit hat der VfB zwei Tage weniger Zeit zur Regeneration. Aber das wollen weder Trainer noch Profis als Ausrede gelten lassen. "Das ist jetzt eben so", sagt Labbadia. Mittelfeldmann Christian Gentner betont "Das muss uns egal sein."

Egal ist beiden Mannschaften aber sicherlich nicht der Ausgang des ersten Halbfinales. Beide Teams werden dem FC Bayern die Daumen drücken. Denn seit 1960 gibt es die Regel, dass sich der Gewinner des DFB-Pokals für die Europa League qualifiziert. Da der FC Bayern aber als Deutscher Meister bereits in der Champions League spielen wird, nimmt der unterlegene Pokalfinalist dessen Platz ein. Das Endspiel des DFB-Pokals findet am 01.06.2013 in Berlin statt.