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Bayerns erster Matchball

Andreas Sten-Ziemons (mit sid, dpa)22. April 2016

Der FC Bayern München könnte bereits an diesem Wochenende die Meisterschaft feiern. Angewiesen sind die Bayern dabei auf einen Ausrutscher der Dortmunder. Außerdem will der Rekordmeister wieder besser Fußball spielen.

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Spielszene Bayern München gegen Hertha BSC mit Robert Lewandowski und Sebastian Langkamp (Foto: Reuters/M. Dalder)
Bild: Reuters/M. Dalder

Am Samstagnachmittag gegen 17:20 Uhr könnte bereits alles entschieden sein. Sollte der FC Bayern München sein Auswärtsspiel bei Hertha BSC gewinnen und Verfolger Borussia Dortmund gleichzeitig beim VfB Stuttgart verlieren, wären die Bayern vorzeitig deutscher Meister. Insgesamt zum 26. Mal und zum vierten Mal in Folge - es wäre ein Novum in der deutschen Fußball-Historie. Fraglich ist allerdings, ob die Bayern überhaupt die Zeit hätten, diese historische Bestmarke entsprechend zu würdigen - feiern werden sie in Anbetracht der anstehenden Aufgaben ohnehin nicht. Denn momentan gilt für die Münchener mehr denn je die Fußball-Floskel: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel. Am Dienstag war Pokal-Halbfinale, vier Tage nach der Bundesliga-Partie bei der Hertha steht das Halbfinal-Hinspiel in der Champions League bei Atletico Madrid an.

"Die wichtigen Wochen hören nicht auf", sagte Bayern-Angreifer Thomas Müller dem "Kicker". "Alle drei Tage gibt es ein kleines Finale." Auf das Bundesliga-Spiel in Berlin gemünzt stimmt das aber nur zum Teil. Der FC Bayern hat vor dem 31. Spieltag komfortable sieben Punkte Vorsprung auf die Dortmunder. Die Bayern müssen nach dem Auswärtsspiel in Berlin noch zu Hause gegen Mönchengladbach und Hannover antreten. Dazwischen gibt es ein Auswärtsspiel in Ingolstadt. Zwei Siege brauchen die Bayern noch, um auch ohne Dortmunder Schützenhilfe ganz sicher zu sein. Wahrscheinlich reichen, aufgrund des um 16 Treffer besseren Torverhältnisses aber auch bereits fünf Punkte, um die Meisterschaft zu gewinnen.

Bayern vor dem Meister-Coup?

Reine Formsache also. Oder nicht? Festzustellen ist, dass sich der Rekordmeister und Tabellenführer in den vergangenen Wochen schwer tat. Der FC Bayern scheint im Saisonendspurt verwundbar zu sein. Auch die Leistung beim letzten Spiel, dem Pokal-Halbfinale gegen Bremen, war alles andere als überzeugend.

Thomas Müller und Philipp Lahm klatschen nach dem Spiel vor der Tribüne den Fans zu (Foto: picture-alliance/dpa/T. Hase)
Hattrick? Lahm (l.), Müller (r.) und Co. könnten zum dritten Mal in Folge gegen Berlin den Titel endgültig klar machenBild: picture-alliance/dpa/T. Hase

"Wir hatten eine auffällig hohe Fehlerquote gegen Bremen", räumte Müller im "Kicker" ein. "Für die nächsten Spiele wünschen wir uns etwas anderes." Für den Bayern-Kapitän liegt die Lösung auf der Hand: "Wir müssen wieder besser Fußball spielen, das ist unser kleines Problem."

Angeschlagene Berliner brauchen Punkte

Diesem Plan der Bayern werden am Samstag elf mutige und nach dem Pokal-Aus gegen Dortmund wohl auch wütende Berliner entgegen treten. "Wir werden versuchen, die Mannschaft frisch zu kriegen und zu rotieren", kündigte Hertha-Coach Pal Dardai an, der einige angeschlagene Spieler in seinen Reihen hat.

Torwart Rune Jarstein und Innenverteidiger John Anthony Brooks konnten am Tag nach der 0:3-Pleite gegen den BVB nicht trainieren. Mittelfeld-Dauerläufer Vladimir Darida fällt definitiv aus. Dennoch kündigt Dardai an: "Wir werde alles dafür tun, Bayern einen Punkt zu klauen." Sein Vorgesetzter, Herthas Manager Michael Preetz, warnt dagegen: "Die Bayern sind noch einen Tick besser als Dortmund. Wir werden eine außergewöhnliche Leistung brauchen, wenn wir etwas holen wollen."

Pal Dardai zeigt mit einem Finger (Foto: picture-alliance/dpa/S. Puchner)
Dardai muss gegen die Bayern rotierenBild: picture-alliance/dpa/S. Puchner

Dabei hätten die Berliner durchaus noch ein paar Punkte nötig, wenn die bislang hervorragende Saison am Ende tatsächlich mit der Teilnahme an der Champions League veredelt werden soll. Rang drei haben die Berliner, die 49 Punkte haben, nach einigen schwächeren Ergebnissen bereits an Bayer Leverkusen (51 Punkte) abgeben müssen. Mit Mönchengladbach, Schalke und Mainz (jeweils 45) drängen drei Teams von unten nach. "Ziel ist es natürlich, diesen Platz zu erhalten. Aber das wird verdammt hart", sagte Dardai.

Hannover vor endgültigem K.o.

Die Berliner könnten davon profitieren, dass am Samstagabend mit Schalke und Leverkusen zwei Konkurrenten direkt aufeinandertreffen und sich gegenseitig die Punkte abnehmen (Anstoß 18:30 Uhr MESZ). Außerdem spielen Wolfsburg gegen Augsburg, Köln gegen Darmstadt und Ingolstadt gegen Hannover 96, das nach dem Spieltag als erster Absteiger feststehen könnte (alle 15:30 Uhr MESZ).

Zum Aufakt des 31. Spieltags setzte sich der HSV in einer spannenden Partie mit 2:1 (2:0) im Nordderby gegen Werder Bremen durch. Am Sonntag runden die Partien Mönchengladbach gegen Hoffenheim (15:30 Uhr) und Frankfurt gegen Mainz (17:30 Uhr) den Spieltag ab.

Alle Spiele des 31. Spieltags der Bundesliga können Sie im DW-Liveticker mitverfolgen. Wir starten jeweils eine Viertelstunde vor dem Anstoß.