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Bedford-Strohm ist neuer EKD-Chef

11. November 2014

Der bayerische Landesbischof ist neuer Ratsvorsitzender der Evangelischen Kirche in Deutschland. Das Kirchenparlament wählte Bedford-Strohm mit großer Mehrheit. Auf ihn warten große Aufgaben.

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Heinrich Bedford-Strohm (Foto: DPA)
Bild: picture-alliance/dpa/Arno Burgi/

Der Bischof tritt die Nachfolge von Nikolaus Schneider an, der das Amt am Sonntag ein Jahr früher als vorgesehen aufgegeben hatte, um sich um seine erkrankte Frau zu kümmern. Heinrich Bedford-Strohm ist in seinem neuen Spitzenamt, das er zusätzlich zu seiner Funktion als bayerischer Landesbischof ausübt, Sprachrohr und oberster Repräsentant der evangelischen Kirche. Er steht damit an der Spitze von 23,4 Millionen Protestanten in Deutschland. Zwar kann der Chef der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) nicht bis in die 20 eigenständigen Landeskirchen durchregieren - er ist aber wichtiger Kurs- und Impulsgeber.

Angesichts schrumpfender Mitgliederzahlen wird Bedford-Strohm innerkirchliche Reformen vorantreiben müssen. Zugleich sucht die Kirche in einer zunehmend glaubensfremden Gesellschaft nach neuen Möglichkeiten, die Menschen zu erreichen. Wichtig vor dem 500. Reformationsjubiläum 2017 ist auch der Dialog mit den Katholiken.

Repräsentant der bayerischen Protestanten

Der 54-Jährige ist seit drei Jahren Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern und damit Repräsentant von rund 2,6 Millionen bayerischen Protestanten. Dem Rat der EKD gehört er seit einem Jahr an.

Bedford-Strohm ist 1960 in Memmingen im Allgäu geboren und im oberfränkischen Coburg in einer Pfarrfamilie aufgewachsen. Er ist verheiratet mit der Psychotherapeutin Deborah Bedford-Strohm, das Paar hat drei Söhne. Unter dem Titel "Wer's glaubt, wird selig" veröffentlichte Bedford-Strohm 2013 ein Glaubensgespräch mit seinem Sohn Jonas.

Bedford-Strohm studierte evangelische Theologie in Erlangen, Heidelberg und Berkeley (USA). Danach war er von 1989 bis 1992 Assistent am Lehrstuhl für Systematische Theologie und Sozialethik der Universität Heidelberg bei Wolfgang Huber, dem späteren EKD-Ratsvorsitzenden. Von 1997 bis 2004 war Bedford-Strohm Pfarrer an der Coburger Moritzkirche. 2004 folgte er einem Ruf an die Universität Bamberg als Professor für Systematische Theologie und Gegenwartsfragen. Ab 2008 leitete er dort auch die Dietrich-Bonhoeffer-Forschungsstelle für Öffentliche Theologie. Zudem lehrte der Theologieprofessor ab 2009 an der Universität Stellenbosch in Südafrika.

kle/cr (dpa, epd, kna)