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Beethoven und mehr 2011 Podcast #14: Reichs größter 'Hit'

30. September 2011

Eine unterschwellige, unwiderstehliche Sogwirkung entfaltet "Music for 18 Musicians", die der legendäre amerikanische Komponist Steve Reich mit dem Ensemble modern in Bonn zu Gehör brachte.

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Steve Reich beim Konzert
Bild: picture-alliance/dpa

Steve Reich
Music for 18 Musicians
Steve Reich, Klavier
Synergy Vocals
Ensemble Modern
MP3 aufgenommen in der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn, am 21. September 2011 von der Deutschen Welle (DW)

Steve Reich trat im Rahmen des Bonner Beethovenfestes 2011 auf. So lag es nahe, ihn danach zu fragen, welchen Einfluss Beethoven für ihn persönlich hat. Die Antwort überraschte:

"Meine Lehrmeister sind in der Zeit der Musik des Mittelalters zu finden. Dazu kommen Bartok, Strawinsky und der Jazzmusiker Coltrane. Sie haben mich viel mehr beeinflusst als Haydn, Mozart, Beethoven und alle anderen jener Periode zusammengezählt. Ich höre sie nicht und habe von ihnen nichts gelernt."

In diesem Konzert stand ein moderner Klassiker auf dem Programm: "Music for 18 Musicians" aus dem Jahr 1976. Das Werk dauert circa eine Stunde und wird von Klarinetten, Bassklarinetten, Frauenstimmen, Klavieren, Vibraphon, Marimbas und Xylophonen vorgetragen. Darin geht es, so der Komponist, einfach darum, "schöne Musik zu machen".

Musik unserer Zeit also - ist sie aber auch ortsspezifisch? Erklingt darin nicht nur eine Zeit sondern auch ein Ort?

"Beethoven, der hier in Bonn geboren wurde, trägt auch seine Zeit und seinen Standort mit sich", sagte Steve Reich. "Ich bin in New York geboren und aufgewachsen. Das hört man in meiner Sprache und auch in der rhythmischen Energie meiner Musik. New York steckt in mir drin, egal, wo ich mich gerade befinde und ob mir das gefällt oder nicht. Je mehr Komponisten Zeitzeugen sind, je mehr sie ihre Umgebung widerspiegeln, desto mehr lieben wir sie."

Autor: Rick Fulker
Redaktion: Jürgen Brendel