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Beethoven und mehr 2011 Podcast #2: Verspielt und entspannt

23. September 2011

Die frühen Violinsonaten sind für Julian Rachlin "etwas Wunderbares", wie er sagt. Hier ist Beethoven zwar noch ganz am Anfang, dennoch ein frecher Beethoven, der seinen eigenen Weg geht.

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Eine Geige
Bei Beethoven erhält die Violine zunehmend eine 'eigene Stimme'Bild: Fotolia/Denis Gvardiyan

Ludwig van Beethoven

Sonate Nr. 2 für Klavier und Violine in A-Dur, op. 12/2, 3. Satz: Allegro piacévole
Julian Rachlin, Violine
Itamar Golan, Klavier
MP3 aufgenommen im Kammermusiksaal des Beethovenhauses am 18. September 2011 von der Deutschen Welle (DW)
 
In seinen frühen Violinsonaten op. 12 experimentiert Beethoven vorsichtig mit einer partnerschaftlichen Gleichberechtigung zwischen Klavier und Violine. Größere melodische Aufgaben überträgt er der Violine vor allem in den langsamen Sätzen, während sie in den energiegeladenen Ecksätzen tatsächlich das Klavier oft "nur" begleitet.
 
Eine Ausnahme bildet der dritte Satz seiner zweiten Sonate. Hier findet man nicht das überschäumende Temperament der anderen Ecksätze, sondern ein verspieltes, fröhliches, aber auch entspanntes Rondo, in dem sich die Instrumente die thematischen Bälle gegenseitig zuspielen. Und wenn Beethoven am Schluss des Satzes dem Klavier doch das "letzte" Wort erteilt, dann scheint er das mit einem Augenzwinkern zu tun.
 
"Das ist einfach das faszinierende an Beethoven, sein Humor", sagt Itamar Golan. "Klar, manchmal ist es offensichtlich, wenn er etwas humorvoll meint. Das ist wahrscheinlich das, was man unter ’rheinischem Humor’ versteht. Aber oft ist sein Humor so subtil, so hintergründig eingesetzt, dass man beim ersten Spielen oder Hören nicht mitbekommt, wie Beethoven etwas wirklich meint."
 
Autorin: Marita Berg
Redaktion: Rick Fulker