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Beethoven und mehr 2011 Podcast 40: Ein ungewöhnliches Ensemble

18. Oktober 2011

Vier junge Sänger interpretieren den Quartett-Kanon aus "Fidelio".

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Ludwig van Beethoven (Gemälde: Joseph Stieler/ Foto: @picture-alliance)
Ludwig van BeethovenBild: picture-alliance / maxppp

Ludwig van Beethoven

Quartettkanon "Mir ist so wunderbar" aus der Oper "Fidelio" op. 72
Alice Foccroulle, Sopran
Isabel Dürr, Sopran
Michael Mogl, Tenor
Ralf Rhiel, Bass
Concerto Köln
Dirigent: Ivor Bolton
MP3 aufgenommen am 7. Oktober 2011 in der Beethovenhalle Bonn von der Deutschen Welle (DW)

Beim Beethovenfest wurde genau das Konzert rekonstruiert, das Franz Liszt im August 1845 anlässlich der Enthüllung des Beethoven-Denkmals in Bonn als Dirigent und Pianist gestaltete. Nur war die Konzert-Routine im 19. Jahrhundert eine ganz andere als heute: Die "Akademien" (so nannte man damals die Konzerte) hatten eine Dauer von vier bis fünf Stunden mit mehreren Pausen und unterhielten das Publikum mit einer recht bunten Mischung aus Sinfonien, Kammermusik und Gesangsstücken. Das Bonner Publikum von heute meisterte das ungewöhnliche Konzert allerdings musterhaft.

Bei der Auswahl von Vokalwerken entschied sich Franz Liszt als Programmgestalter für den "Quartett-Kanon" aus der Oper "Fidelio". Das Werk ist so berühmt wie umstritten. Es hieß ja oft, Beethoven habe als Opernkomponist versagt. Nun schauen wir uns das Quartett genauer an: Marzelline bringt ihre Verliebtheit in die als Mann verkleidete Leonore zum Ausdruck. Rocco, ihr Vater, zeigt sich mit den Gefühlen der Tochter zufrieden. Leonore selbst ist entsetzt, und Jaquino, seinerseits in Marzelline verliebt, eifersüchtig. Kann man vier so unterschiedliche Gefühle mit einer und derselben Melodie ausdrücken? Beweist es Beethovens Theater-Untauglichkeit oder ist die Musik weiser als die Handlung als solche?

Auf jeden Fall handelt es sich um ein musikalisches Meisterwerk.

Autorin: Anastassia Boutsko
Redaktion: Suzanne Cords