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Brexit dämpft britische Konjunktur stark

28. Oktober 2021

Unterschiedlich könnten die Prognosen nicht sein: Während die Regierung in London die Wirtschaft des Landes im Aufschwung sieht, prognostiziert die Haushaltsaufsicht einen herben Abschwung.

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Großbritannien I Wirtschaft I COVID-19
Bild: Reuters/T. Melville

Der Brexit wird nach Einschätzung einer unabhängigen britischen Behörde deutlich schlimmere Folgen für die Wirtschaft des Landes als die Pandemie haben. Um etwa vier Prozent werde der EU-Austritt das Bruttoinlandsprodukt (BIP) des Vereinigten Königreiches verringern, sagte der Chef der Aufsichtsbehörde Office for Budget Responsibility (OBR), Richard Hughes, in einem in der Nacht zu Donnerstag ausgestrahlten Gespräch in der BBC. Die Pandemie senke das BIP um weitere zwei Prozent.

"Langfristig ist es so, dass der Brexit größere Auswirkungen als die Pandemie haben wird", betonte Hughes. In ihrem jüngsten Bericht hatte das Beratungsgremium betont, dass Versorgungsengpässe aufgrund der schärferen Einwanderungsregeln sowie mehr Zöllen und Bürokratie die Lage in Großbritannien seit dem Brexit verschärft hätten. Am Mittwoch hatte Finanzminister Rishi Sunak seinen Haushalt vorgestellt. Er kündigte darin Milliardenhilfen für zahlreiche Branchen ebenso wie Steuererhöhungen an.

Das OBR warnte daraufhin, die Lebenshaltungskosten könnten so schnell wie seit 30 Jahren nicht mehr zulegen, und die Inflation könnte auf fünf Prozent steigen. Die Zeitung Times nannte Sunaks Steuererhöhungen "immens". Das Boulevardblatt Sun kritisierte eine "Epidemie der Regierungsausgaben". Sunak hatte ein positives Bild gezeichnet. Er kündigte an, die britische Wirtschaft werde 2022 das Vor-Corona-Niveau erreichen und rechnet mit einem Wachstum von 6,5 Prozent in diesem und sechs Prozent im kommenden Jahr.

hb/dk (dpa)