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Bei den Olympischen Spielen unerwünscht

21. Juli 2016

Russland droht wegen des kürzlich aufgedeckten Doping-Skandals der Ausschluss von den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro. In der Olympia-Historie traf einige Nationen - darunter Deutschland - das gleiche Schicksal.

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Sport - Anna Tschitscherowa
Bild: picture-alliance/dpa/B. Thissen

1920 - Antwerpen: Ursprünglich sollten die olympischen Sommerspiele in Ungarns Hauptstadt Budapest stattfinden. Das Austragungsrecht wurde dem Gastgeber jedoch 1919, nach Ende des ersten Weltkrieges, entzogen. Ungarn wurde als Kriegsverlierer in der Folge sogar ganz von Olympia ausgeschlossen. Die Spiele gingen stattdessen nach Antwerpen in Belgien. Ebenfalls auf Grund ihrer Rolle im ersten Weltkrieg durften Deutschland, Österreich, Bulgarien und die Türkei nicht teilnehmen.

1924 - Paris: Die Nachwirkungen des ersten Weltkrieges treffen die deutsche Olympia-Mannschaft erneut. Bei den Sommerspielen von Paris wird Ihnen die Teilnahme ein weiteres Mal verwehrt. Die 1920 ebenfalls ausgeschlossenen Nationen dürfen hingegen wieder teilnehmen.

1948 - London und St. Moritz: Nach Ende des zweiten Weltkrieges finden die erstmals wieder ausgetragenen Sommerspiele in London, die Winterspiele im selben Jahr in St. Moritz statt. Bei beiden Olympiaden dürfen Sportler aus Deutschland und Japan nicht teilnehmen. Die jeweiligen Nationen werden - ähnlich wie 1920 - als Kriegsverursacher verantwortlich gemacht und daher ausgeschlossen.

1964 - Tokio: Für Südafrika beginnt eine lange Zeit der Abwesenheit. Infolge der Apartheids-Politik werden die südafrikanischen Sportler bis zu den Sommerspielen 1992 in Barcelona ausgeschlossen. Erst nach der Freilassung Nelson Mandelas und dem Beginn der Demokratisierung im Land darf die Nation wieder teilnehmen. Ebenfalls ausgeschlossen werden 1964 China, Indonesien, Nordkorea und Nordvietnam - ein Negativ-Rekord für Olympia!

Folklore-Darbietung der Münchner Jugend auf der Tartanbahn während der Eröffnungsfeier der Olympischen Sommerspiele
1972 in München war Rhodesien nicht als Olympiateilnehmer zugelassenBild: picture-alliance/dpa/Rauchwetter

1972 - München: Rhodesien, das heutige Simbabwe, wird von der Sommerolympiade in München ausgeschlossen. Auf Grund der damaligen Rassenpolitik im betroffenen Land drohten über 40 afrikanische Staaten mit einem Boykott der Spiele, sollte Rhodesien teilnehmen dürfen. Daher nahm das Internationale Olympische Kommittee (IOC) seine Einladung zurück und schloss Rhodesien aus.

1992 - Barcelona: Der Balkan-Krieg hinterlässt auch im Sport seine Spuren. Den Staat Jugoslawien gibt es nicht mehr, die Sportler von "Rest-Jugoslawien" dürfen nicht unter ihrer Landesflagge teilnehmen. Ihnen wird aber die Möglichkeit gegeben, als Unabhängige Olympische Teilnehmer (IOP) zu starten.

2008 - Peking: Die Sportler des Irak werden von den Olympischen Spielen in China ausgeschlossen. Als Grund nennt das IOC die große Einflußnahme der Politik auf den Sport innerhalb des Landes.

2016 - Rio de Janeiro: Aus ähnlichen Gründen wie im Fall des Irak 2008, wird Kuwait in diesem Jahr ausgeschlossen. Zu große Einmischungen der Politik in Belange des Sports werden dem Land vorgeworfen.

kb/asz (sid, dpa)