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Belästigungsvorwürfe gegen Dustin Hoffman

2. November 2017

Nach Missbrauchsvorwürfen gegen Kevin Spacey wird nun Dustin Hoffman beschuldigt, Frauen belästigt zu haben. Der Fall Weinstein und #MeToo haben Viele ermutigt, offen über sexuelle Belästigung zu sprechen.

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Cannes 70te Internationale Filmfestspiele - Dustin Hoffman
Bild: picture alliance/Photoshot

Nun also auch Dustin Hoffman: Die US-Autorin Anna Graham Hunter wirft dem Hollywood-Schauspieler vor, sie 1985 bei den Dreharbeiten zum Film "Tod eines Handlungsreisenden" wiederholt sexuell belästigt zu haben. Hunter war damals 17 Jahre alt und Praktikantin am Set. Im "Hollywood Reporter" schrieb Hunter, der Schauspieler habe sie um eine Fußmassage gebeten, an den Po gegriffen und mit anzüglichen Bemerkungen bedrängt. In einer Stellungname entschuldigte sich der 80-jährige Oscar-Preisträger. Er habe "größten Respekt" für Frauen und fühle sich schrecklich, dass er Hunter möglicherweise in eine "unangenehme Situation" gebracht haben könnte. "Es tut mir leid. Das spiegelt nicht wider, wer ich bin."

Vorwürfe gegen Kevin Spacey erhärten sich

Immer mehr Schauspieler und Regisseure geraten ins Visier der Ermittler, darunter auch Kevin Spacey. Diese Woche kam das Aus für die Netflix-Serie "House of Cards", in der er den skrupellosen US-Präsidenten Frank Underwood spielt. Zuvor war der Oscar-Preisträger von zwei Schauspielern wegen sexueller Übergriffe beschuldigt worden. Nach US-Schauspieler Anthony Rapp erhob nun auch der mexikanische Schauspieler Roberto Cavazos schwere Vorwürfe gegen Spacey. Netflix zufolge sei das Serienende schon länger geplant gewesen, doch das Timing erweckte den Eindruck, als sei es eine direkte Reaktion auf die Vorwürfe gegen den Hauptdarsteller.

Der Fall Harvey Weinstein zieht weite Kreise

Neben Hoffman und Spacey müssen sich auch die Regisseure James Toback ("Tyson") und Brett Ratner ("Rush Hour") Vorwürfen sexueller Belästigung stellen. Seit die Missbrauchsvorwürfe gegen Hollywood-Produzent Harvey Weinstein vor rund einem Monat bekannt wurden, melden sich täglich neue mutmaßliche Opfer zu Wort. Mehr als 50 Frauen haben Weinstein bisher beschuldigt, sie sexuell belästigt, missbraucht oder sogar vergewaltigt zu haben. Der Produzent wurde daraufhin von seiner Firma gefeuert und unter anderem von der Oscar-Akademie ausgeschlossen. Neben Justizbehörden in Los Angeles, New York und London, ermittelt nun auch die Polizei in Beverley Hills gegen Weinstein. Doch der Weinstein-Skandal beschäftigt längst nicht mehr nur die Filmbranche - unter dem Hashtag #MeToo berichten zahlreiche Frauen weltweit in den sozialen Medien von sexueller Belästigung in ihrem Alltag.

lh/rey (dpa/AP/Reuters)