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Päpstlicher Aufruf

25. Dezember 2006

Papst Benedikt XVI. hat bei seiner traditionellen Mitternachtsmesse zum Weihnachtsfest im Petersdom dazu aufgerufen, leidenden und misshandelten Kindern zu helfen.

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Benedikt XVI gibt den WeihnachtssegenBild: AP

Dazu gehörten vor allem jene, die als Kindersoldaten eingesetzt würden, aber auch Kinder, die betteln müssten und denen weder Nahrung noch Liebe zuteil werde.

"Die Geborenen und Ungeborenen"

Das Bild von Jesus in der Krippe sollte die Menschen an die vielen Kinder in der Welt erinnern, die in Armut lebten oder missbraucht und misshandelt würden, sagte das Oberhaupt der römisch-katholischen Kirche in der Nacht zum Montag vor mehr als 10.000 Gläubigen im Petersdom in Rom. "Das Kind von Bethlehem lenkt unseren Blick auf alle Kinder in der Welt, die leiden und misshandelt werden - die geborenen und die ungeborenen."

Zugleich rief der Papst die Menschen auf, die Würde der Kinder zu respektieren. Mädchen und Jungen in allen Ländern der Erde sollten die Gelegenheit bekommen zu erleben, was Liebe sei, betonte Benedikt weiter. Denn Liebe sei für die Menschheit so viel wichtiger als materielle Dinge.

"Nahrung für die Seele"

Weiter rief Benedikt in seiner stark theologisch geprägten Predigt die Menschen dazu auf, zu Weihnachten nicht nur denen etwas zu schenken, "die wiederschenken können". Eine christliche Haltung sei es, auch denjenigen Mitmenschen zu beschenken, "denen niemand etwas schenkt und die dafür nichts zurückgeben können". Eindinglich mahnte der Papst, den Gedanken an Gott nicht zu verdrängen. Der Mensch "lebt nicht vom Brot allein. Er braucht Nahrung für seine Seele - er braucht Sinn, der sein Leben füllt."

Tausende Zuhörer, die im Petersdom keinen Platz mehr bekommen hatten, verfolgten die Ansprache des Papstes im Freien auf Großleinwänden. Die Worte des 79-Jährigen wurden zudem weltweit im Fernsehen und im Hörfunk übertragen. Es war die zweite Christmette des aus Deutschland stammenden Papstes. Wenige Stunden zuvor hatte er vor tausenden Gläubigen auf dem Petersplatz vor einer Kommerzialisierung des Weihnachtsfestes gewarnt. (sams)