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Für bessere Chancen

9. September 2010

In Zeiten hoher Arbeitslosigkeit haben es Frauen in Serbien besonders schwer, eine gute Anstellung zu finden. Der Nachwuchs soll nun Tipps und Betreuung von erfolgreichen berufstätigen Frauen bekommen.

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Frau geht an einer Reihe von überdimensional großen Männern vorbei (Fotomontage)
Schwerer Stand für Frauen im männerdominierten SerbienBild: Bilderbox

Frauen in Serbien haben es nicht leicht, einen Job zu finden. Besonders, wenn die Lage auf dem Arbeitsmarkt angespannt ist: rund 20 Prozent der Serben sind arbeitslos. Auch ein erfolgreich abgeschlossenes Hochschulstudium verbessert ihre Chancen auf einen festen Arbeitsplatz nicht wesentlich. Um das zu ändern, wurde ein Mentoring-Programm für Frauen ins Leben gerufen, in dem erfolgreiche weibliche Führungskräfte aus verschiedenen Berufszweigen mit jungen Frauen zusammengebracht werden, die am Anfang ihrer Karriere stehen.

Enger Kontakt

Porträt Businessfrau (Foto: AP)
Erfahrungen erfolgreicher Geschäftsfrauen sind gefragtBild: AP

"Unser Ziel ist es, jungen Hochschulabsolventinnen durch den Kontakt mit erfolgreichen und gestandenen Frauen die ersten Schritte im Berufsleben zu erleichtern", erklärt Andrea Brbaklic von der in Südosteuropa sehr aktiven österreischischen Erste Bank, die gemeinsam mit dem Netzwerk Europäische Bewegung in Serbien, einem Zusammenschluss von europäischen Interessengruppen, dieses Programm umsetzt. Und dies nicht zum ersten Mal: Die Schauspielschülerin Andrea Krndjija hat bereits vor zwei Jahren an diesem Programm teilgenommen und gute Erfahrungen gemacht. Ihre Mentorin war die bekannte serbische Schauspielerin Ana Sofrenovic. "Von ihr habe ich viele nützliche Ratschläge bekommen. Und was am wichtigsten ist: Sie hat mich dabei unterstützt, die Beste in meinem erlernten Beruf zu werden."

Die Organisatoren achten darauf, dass die Beraterin und die ihr zugeteilten jungen Frauen möglichst die gleichen Interessen haben. Dadurch bekämen Berufseinsteigerinnen die Gelegenheit, Fortschritte zu machen und eine solide Grundlage für eine künftige langfristige Zusammenarbeit zu schaffen, meint Brbaklic. "Die Mentorinnen werden ehrenamtlich einige Vorträge im Monat abhalten. Zudem ist es wichtig, einen langfristigen Kontakt zwischen den Teilnehmerinnen und Mentorinnen herzustellen."

Berufseinstige mit Selbstvertrauen

Vernetzte Porträtfotos von mehreren Personen (Fotomontage)
Ein Ziel: Networking

Die Teilnahme an dem Mentoring-Programm soll den Frauen außerdem zeigen, wie sie Netzwerke knüpfen. Sie sollen lernen, wie sie ihre Erfahrungen optimal nutzen können und wie sie sich am sinnvollsten fortbilden, um einen Arbeitsplatz zu bekommen.

Dass ein solches Mentoring-Programm nötig ist, davon ist die Schauspielschülerin Andrea Krndjija überzeugt: Ihr zufolge werden junge Frauen auf dem Arbeitsmarkt in Serbien diskriminiert. Als Beispiel führt sie Stellenanzeigen an, in denen von den Bewerberinnen "attraktives Aussehen" verlangt werde. Das Programm ermögliche es jungen Frauen mit Hochschulabschluss, das nötige Selbstvertrauen zu erlangen, um sich beim Berufseinstieg nicht mit Tätigkeiten zufrieden zu geben, für die sie nicht qualifiziert seien, findet Drndjija.

Das Mentoring-Programm läuft noch bis Mai 2011.

Autoren: Relja Bozic / Mirjana Dikic

Redaktion: Julia Kuckelkorn