1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen
Politik

NATO will neue Bereitschaftstruppe

2. Juni 2018

Mehr Soldaten für die NATO! Wenn der Zeitungsbericht stimmt, will das Bündnis personell nun aufrüsten. Dabei hatten die Brüsseler Militärstrategen einen ähnlichen Schritt schon vor zwei Jahren anvisiert.

https://p.dw.com/p/2ypiC
Polen NATO Manöver Response Force (NRF)
Ein Manöver der "Nato Response Force" im Südwesten PolensBild: Getty Images/AFP/J. Skarzynski

Die NATO will nach Informationen der Zeitung "Welt am Sonntag" (WamS) für den Fall eines Angriffes aus Russland ihre Reaktionsfähigkeit verbessern und weiter aufrüsten. Die Rede ist von "readiness", was soviel bedeutet wie Alarm- und Kampfbereitschaft: Das Bündnis plane, einen neuen Bereitschafts-Pool von rund 30.000 Soldaten aufzubauen, die innerhalb von 30 Tagen einsatzbereit sein sollen. Der Pool würde laut Planung mit mehreren hundert Kampfflugzeugen und Schiffen ausgerüstet, berichtet das Blatt unter Berufung auf ranghohe NATO-Diplomaten.

20.000, 30.000, 40.000

Die neue Eingreiftruppe solle zusätzlich zur bestehenden Reaktionsstreitmacht "NATO Response Force" (NRF) aufgebaut werden, die derzeit rund 20.000 Soldaten umfasst. Die Verteidigungsminister der Bündnis-Staaten würden in der kommenden Woche bei ihrem Treffen in Brüssel darüber beraten, schreibt die Zeitung weiter. Ferner sollten die NATO-Staats- und Regierungschefs bei ihrem Gipfeltreffen Mitte Juli eine entsprechende politische Erklärung verabschieden.

Blick zurück ins Jahr 2015

Im Sommer 2015 hatte die NATO angekündigt, dass die bisherige NRF von 13.000 auf bis zu 40.000 Mann aufgestockt werden solle. Dem Zeitungsbericht zufolge wurde diese Zahl bislang nicht erreicht. In NATO-Kreisen hieß es laut WamS, "Deutschland wird eine führende Rolle" in diesem neuen Pool spielen. "Wir müssen schneller werden und eine große Zahl an Soldaten und Gerät zügig bewegen können, um glaubhaft abzuschrecken und Verteidigungsbereitschaft zu zeigen", wird ein Diplomat zitiert. Die Initiative für die neue Eingreiftruppe ging dem Bericht zufolge in den vergangenen Monaten von den USA aus. Washington dringt seit der Amtsübernahme von US-Präsident Donald Trump massiv darauf, dass die Europäer höhere Verteidigungsanstrengungen leisten. In Berlin könnte nun die Debatte über die in Teilen mangelhafte Ausstattung der Bundeswehr neu aufkommen.

Wie die "Welt" weiter berichtet, seien - um die NATO entsprechend schneller und stärker zu machen - auch der Abbau administrativer Hürden und beschleunigte politische Entscheidungen notwendig.

ml/jj (dpa, rtr, afp, nato.int)