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US-Ermittler belasten Daimler in Abgasaffäre

18. Februar 2018

Im Dieselskandal ist der Daimlerkonzern weiter in den Fokus von US-Ermittlern gerückt. Wie die "BamS" berichtet, sollen Mercedes-Modelle Grenzwerte im Straßenbetrieb um mehr als das Zehnfache überschritten haben.

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Daimler AG - Mercedes Benz in Stuttgart
Bild: picture-alliance/dpa/M. Murat

Wie die "Bild am Sonntag" (BamS) berichtet, wird der Autobauer Daimler in vertraulichen Unterlagen aus US-Ermittlungsakten in der Abgas-Affäre belastet. Demnach existierten bei Daimler-Modellen den Akten zufolge gleich mehrere Software-Funktionen, um die gängigen US-Abgastests zu manipulieren.

Eine Funktion namens "Bit 15" sei so programmiert worden, dass die Abgas-Nachbehandlung nach 26 Kilometern den sauberen Modus verlassen habe. Zudem habe ein so genannter "Slipguard" anhand von Geschwindigkeit oder Beschleunigung erkannt, ob das Fahrzeug auf einem Prüfstand steht.

Daimler will sich zu den Berichten nicht äußern

Laut der "BamS" geht aus den Dokumenten hervor, dass selbst Daimler-Ingenieure in internen Mails angezweifelt hätten, dass diese Funktionen legal seien. Interne Messungen hätten später teils verheerende Ergebnisse ergeben. So hätten Mercedes-Modelle im Straßenbetrieb die Stickoxid-Grenzwerte um mehr als das Zehnfache überschritten.

Ein Konzernsprecher wollte die Vorwürfe auf Anfrage der Zeitung nicht kommentieren. Daimler werde sich zu "Details der laufenden Untersuchung" nicht äußern, da der Konzern mit dem US-Justizministerium "absolute Vertraulichkeit" vereinbart habe. Man kooperiere seit über zwei Jahren mit den US-Behörden und sorge für umfassende Transparenz. Der Sprecher betonte: "Den Behörden sind die Dokumente bekannt und es ist zu keiner Anklage gekommen."

Daimler AG - Mercedes Benz in Stuttgart
Daimler-Zentrale: Kein Kommentar zu den VorwürfenBild: picture-alliance/dpa/M. Murat

cw/ml (afp, dpa)