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Berichte aus Krisenregionen brauchen mehr Hintergrund

3. April 2006
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Deutsche Zeitungen und Rundfunksender sollten nach Experten-Meinung ihre Berichterstattung aus Krisengebieten wie dem Nahen Osten überdenken. "Die reine Ereignisberichterstattung etwa über einen Anschlag macht nur Sinn mit mehr Hintergrund und Erklärung - selbst wenn diese sich wiederholt", sagte der Ilmenauer Medienwissenschaftler Martin Löffelholz in einem dpa-Gespräch. Ohne Erklärung gingen die immer wiederkehrenden Berichte über Anschläge irgendwann an den Lesern, Zuschauern oder Zuhörern vorbei.

Ständige Berichte über Anschläge in Israel, Irak oder Afghanistan seien zwar wichtig, blieben aber nur selten bei den Zuschauern hängen. "Auf Nachfragen im Anschluss an Nachrichtensendungen etwa können nur wenige Auskunft darüber geben, was da geschehen ist und was der Kern eines Konfliktes ist", sagte Löffelholz. Das ändere sich erst, wenn es zum Beispiel zu einem besonderen Ereignis, etwa einen Anschlag mit sehr hoher Opferzahl komme und die Medien entsprechend umfangreicher berichten.