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Schulen in Indien ohne Deutsch?

21. Oktober 2014

Das Programm "Deutsch an 1000 indischen Schulen" war recht erfolgreich, doch jetzt soll es auslaufen. Die Bundesregierung will dies verhindern.

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Blick in eine Schulklasse in Indien (Foto: picture alliance/Robert Hardin)
Bild: picture-alliance/Robert Hardin

Die Bundesregierung setzt sich dafür ein, dass an indischen Schulen weiter Deutsch unterrichtet werden kann. Nachdem das indische Bildungsministerium angekündigt hatte, das 2011 gestartete Programm "Deutsch an 1000 Schulen" auslaufen zu lassen, bemüht sich das Auswärtige Amt um eine Korrektur der Entscheidung.

AA hoft auf Weiterführung

"Wir sind nach unseren Gesprächen zuversichtlich, dass dieses erfolgreiche Programm weitergeführt wird", hieß es im Ressort von Außenminister Frank-Walter Steinmeier. Deutsch habe als moderne Fremdsprache an indischen Schulen großen Zuspruch erfahren.

Tatsächlich war das Programm ein wichtiger Baustein in den Bemühungen der Bundesregierung, die deutsche Sprache weltweit stärker zu fördern und so auch die Beziehungen beider Länder zu verbessern. Aber auch die deutsche Wirtschaft ist an dem Programm interessiert, weil deutsche Unternehmen in dem aufstrebenden Schwellenland Indien so künftig leichter Mitarbeiter finden könnten.

Deutschland vertieft Partnerschaft mit Indien

Das Auswärtige Amt hatte zusammen mit dem Goethe-Institut und dem staatlichen indischen Schulverband "Kendriya Vidyalaya Schools" die Initiative "Deutsch in 1000 Schulen" vereinbart. Es fördert das Projekt mit jährlich rund 700.000 Euro.

100.000 Deutschlerner

Das Goethe-Institut ist dabei in der Aus- und Fortbildung von Deutschlehrern in Indien aktiv. Insgesamt erhielten im Schuljahr 2013/14 bereits rund 100.000 Schüler an fast 700 indischen Schulen Deutschunterricht. Eigentlich wollte die Bundesregierung das Programm mit der indischen Seite um drei Jahre verlängern.

Nach Informationen von "Spiegel online" hat die Regierung in Neu Delhi vor Steinmeiers Indien-Besuch im September signalisiert, das Programm werde fortgesetzt. Um so enttäuschter sei jetzt das Auswärtige Amt. Dort heiße es, so das Internet-Portal, das Projekt sei dem Hindunationalismus der neuen indischen Regierung unter Ministerpräsident Narendra Modi zum Opfer gefallen. Man habe in Berlin gehofft, Modi würde Wirtschaftswachstum über Nationalstolz stellen und für Wachstum seien Fremdsprachenkenntnisse unerlässlich.

wl/qu (dpa,spon)