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Berliner Ärzte behandeln Timoschenko

8. März 2014

Im ukrainischen Gefängnis litt Julia Timoschenko unter hartnäckigen Rückenschmerzen. Jetzt ist sie zur Behandlung in Berlin. Die Ärzte sind optimistisch, dass die Ex-Ministerpräsidentin wieder auf die Beine kommt.

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Julia Timoschenko mit Ärzten in der Berliner Charite (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Die Ärzte der Berliner Charité haben eine erfreuliche Botschaft: Sie erwarten, dass die frühere ukrainische Regierungschefin und Präsidentschaftskandidatin Julia Timoschenko nach der Behandlung ihrer Bandscheibenvorfälle wieder ohne Hilfsmittel laufen kann. Er sei zuversichtlich, sagte Charité-Chef Karl Max Einhäupl am Samstag in Berlin. Die 53-Jährige wurde kurz nach ihrer Ankunft in der Berliner Charité am Freitagabend untersucht, aber noch nicht operiert. Derzeit kann sie sich nach Auskunft der Ärzte nur unter Schmerzen und mit einem Rollator fortbewegen.

Nach den Worten Einhäupls sind drei Lendenwirbel Timoschenkos betroffen. Bei mehreren Vorfällen zwischen 2011 und 2013 seien sie herausgetreten. Zurzeit erhält Timoschenko eine sogenannte konservative Behandlung, Physiotherapie und Krankengymnastik. Nun solle zunächst geklärt werden, in welchem Bereich der Wirbelsäule die stärksten Schmerzen entstünden, sagten die Ärzte.

Professor Karl Max Einhäupl (Foto: DW)
Professor Karl Max EinhäuplBild: DW/N. Jolkver

Timoschenko zahlt Behandlung selbst

Es sei noch nicht sicher, ob eine Operation ein Jahr nach dem letzten Bandscheibenvorfall überhaupt empfehlenswert sei, betonte Einhäupl. Diese Entscheidung werde am Montag getroffen. In jedem Fall werde Timoschenko wohl mindestens eine Woche in der Universitätsklinik bleiben. Ihre Tochter sei bei ihr. Die Behandlungskosten übernehme die Politikerin selbst. Wie lange die Behandlung dauern wird, konnten die Ärzte noch nicht sagen.

Timoschenko, die im Februar aus der Haft freikam, hatte im ukrainischen Gefängnis mehrere Bandscheibenvorfälle erlitten. Seit rund zwei Jahren wird sie von Spezialisten der Charité behandelt. "Bei der Behandlung dort waren uns die Hände sehr gebunden", sagte Einhäupl. In der Ukraine hatte Timoschenko eine Operation und auch jegliche Injektionen abgelehnt, weil sie den Behörden nicht traute.

Timoschenko nehme fast täglich Schmerzmittel. Ihre starken Schmerzen im unteren Rücken zögen auch ins rechte Bein, sagte der Neurologe Matthias Endres. Sie wirke aber nicht ungewöhnlich geschwächt. "Sie hat einen starken Willen, sich der Therapie zu stellen." Auch Charité-Chef Einhäupl betonte: "Frau Timoschenko wird sehr viel Energie darauf verwenden, möglichst schnell wieder in die Ukraine zurückzukommen."

kle/sc (dpa, afp)