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Berliner stimmen über Stromnetz ab

3. November 2013

Knapp 2,5 Millionen wahlberechtigte Berliner sind an diesem Sonntag aufgerufen, über einen Rückkauf des Stromnetzes abzustimmen. Der Volksentscheid ist angenommen, wenn mindestens 620.000 Ja-Stimmen zusammenkommen.

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Volksentscheid über die Zukunft der Stromversorgung in Berlin, Foto: dpa
Bild: picture-alliance/dpa

Das Referendum wurde vom "Berliner Energietisch" organisiert. Es geht um zwei Forderungen: die Gründung eines eigenen Stadtwerks zur Produktion und zum Verkauf von Ökostrom sowie die Gründung einer landeseigenen Gesellschaft, die sich um die Übernahme des Verteilnetzes vom schwedischen Energieriesen Vattenfall bewerben soll. Ziel ist es, das Berliner Stromnetz zu rekommunalisieren.

Rund 50 Gruppierungen unterstützen den Entscheid

Der sogenannte Energietisch wird von einem breiten Bündnis aus rund 50 Öko- und Bürgergruppen sowie der gesamten Opposition getragen. Der rot-schwarze Senat empfiehlt ein "Nein" zum Volksentscheid. Er bemängelt, dass dem Abgeordnetenhaus als Geldgeber nicht genügend Kontrollrechte eingeräumt werden. Der Senat gründete kurz zuvor ein eigenes Stadtwerk.

Mindestens 25 Prozent der Stimmberechtigten müssen für den Volksentscheid stimmen, das sind rund 620.000 Berliner. Das Ergebnis des Referendums wird am Abend bekanntgegegeben.

In Berlin gab es seit 1999 drei Volksentscheide. Die Referenden zur Instandhaltung des Flughafens Tempelhof 2008 und zur Einführung von Religionsunterricht als reguläres
Schulfach 2009 scheiterten. Der Entscheid zur Offenlegung der Wasserverträge 2011 war dagegen erfolgreich.

In Hamburg hatte es ein knappes Ja für den Rückkauf gegeben

Die Energieversorgung ist auch in anderen deutschen Großstädten ein Thema. In Hamburg hatten sich am 22. September, dem Tag der Bundestagswahl, rund 51 Prozent der Bürger bei einem Volksentscheid dafür ausgesprochen, die Energienetze von den privaten Anbietern zurückzukaufen.

haz/re (dpa, afp, epd)