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Bernhard Gertz: Sicherheitslage in Afghanistan "hat sich definitiv verschärft"

9. Februar 2006

Vorsitzender des Bundeswehrverbandes im Interview von DW-WORLD.DE ISAF-Sprecherin: Schutztruppe "wird insgesamt akzeptiert"

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Der Bundeswehrverband hat sich besorgt über die Situation der in Afghanistan stationierten Soldaten geäußert. "Die Sicherheitslage hat sich definitiv verschärft", sagte Bernhard Gertz, Vorsitzender des Verbandes, in einem Interview von DW-WORLD.DE. Mit Blick auf afghanische Demons- tranten, die zweimal norwegische Soldaten der von der Nato geführten Afghanistan-Schutztruppe (ISAF) angegriffen hatten, sah Gertz in dem Protest der aufgebrachten Menge "eine neue Qualität", die auch Menschenleben gekostet habe. Dies werde auch auf die deutschen Einheiten, die etwa 2.200 der insgesamt 9.000 ISAF-Soldaten stellen, Rückwirkungen haben. Die Masse der Bevölkerung, so sein Eindruck, nehme die militärischen Einheiten nicht als Besatzer wahr. Jetzt aber sei es Islamisten gelungen, Teile der Bevölkerung gegen europäische Soldaten aufzubringen. "Ich bin nicht besonders optimistisch, dass dies eine Eintagsfliege war", sagte Gertz der Deutschen Welle.

Die ISAF-Sprecherin in Kabul, Annie Gibson-Sexton, bestätigte auf Anfrage von DW-WORLD.DE, dass die Sicherheitsvorkehrungen in Afghanistan verstärkt worden seien. Man müsse den Ärger über die umstrittenen Mohammed-Karikaturen und die Stimmung gegenüber der ISAF voneinander trennen. "Die Demonstrationen haben sich nicht aufgrund unserer Arbeit gegen uns gerichtet", erklärte die Sprecherin. Es gebe zwar Unterschiede in den Provinzen, doch habe die ISAF "insgesamt gesehen ein sehr gutes Verhältnis zur Bevölkerung. Die ISAF werde akzeptiert, und "die Afghanen sehen, dass wir für Sicherheit sorgen".

9. Februar 2006
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