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Bewegung im Atomstreit

25. Juni 2007

Nach Überweisung von zuvor blockierten Geldern an Nordkorea kommt Bewegung in den Atomstreit mit dem Land. Die USA gehen von neuen Gesprächen ab 10. Juli aus. Auch die nordkoreanische Regierung will "darauf hinarbeiten".

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Diskussionsrunde - ein Teilnehmer reckt den Kopf nach hinten (Quelle: AP)
Wo bleibt Nordkorea? - Die letzten Sechs-Parteien-Gespräche fanden im März stattBild: AP

Ein großer Stolperstein für die Schließung der nordkoreanischen Atomanlagen ist beseitigt. Nordkorea bestätigte am Montag (25.6.2007), dass das Problem mit dem Transfer der 25 Millionen US-Dollar von nordkoreanischen Konten in Macao "gelöst" sei, wie die amtliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua aus Pjöngjang berichtete. Nordkorea werde jetzt mit der Umsetzung der Vereinbarung vom Februar im Rahmen der Sechs-Parteien-Gespräche zur Schließung seiner Atomanlagen beginnen. Nach US-Angaben will Nordkorea den Reaktor in Yongbyon voraussichtlich in drei Wochen stilllegen.

Probleme mit der Überweisung der Gelder, die nach amerikanischen Angaben aus illegalen nordkoreanischen Finanzaktivitäten stammen sollen, hatten die Erfüllung des Abkommens zwischen Nordkorea, den USA, China, Südkorea, Japan und Russland aufgehalten. Russland hatte dann aber die 25 Millionen Dollar (18,7 Millionen Euro) überwiesen. Das Geld sei am Montag von der russischen Dalkombank an die Außenhandelsbank in Nordkorea überwiesen worden, teilte das russische Institut auf seiner Internetseite mit.

Schwierige Diplomatie wegen 25 Mio. Dollar

Brennstäbe im Kühlbecken der Yongbyon-Nuklearanlage (Quelle: AP)
Brennstäbe im Kühlbecken der Yongbyon-Nuklearanlage (Archivbild)Bild: AP

Die Summe war zunächst von der Delta Asia Bank in Macao zur russischen Zentralbank transferiert worden. Dem Transfer nach Nordkorea seien Verhandlungen unter Einbeziehungen des russischen Finanzministeriums und des Außenministeriums sowie der US-Botschaft in Moskau vorausgegangen, teilte die Bank weiter mit.

Nordkorea hatte Gespräche mit der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) über die Schließung der nordkoreanischen Atomanlagen abgelehnt, bis das Geld überwiesen wird. Die Reise eines IAEO-Teams nach Nordkorea verzögerte sich bislang wegen Unklarheiten beim Transfer der freigegebenen nordkoreanischen Gelder.

Neue Gespräche "ab 10. Juli"

Der IAEO-Direktor für Sicherheitsfragen, Olli Heinonen, traf unterdessen in Peking ein. Er soll am Dienstag mit einem IAEO-Team nach Pjöngjang reisen, um dort die Stilllegung der Atomanlage in Yongbyon zu besprechen. Nordkorea hatte seit Dezember 2002 keine IAEO-Inspektoren mehr ins Land gelassen.

US-Unterhändler Christopher Hill hatte sich nach der Rückkehr von seiner Ostasienreise am Samstag vor Reportern in Washington zuversichtlich gezeigt, dass die Sechs-Länder-Gespräche über das umstrittene nordkoreanische Atomwaffenprogramm um den 10. Juli herum wieder aufgenommen werden. Die amtliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA berichtete, man habe sich mit Hill darauf verständigt, ein mögliches Treffen der Chefdelegierten bei den Sechs-Länder-Gesprächen (Nordkorea, Südkorea, USA, Russland, China und Japan) Anfang Juli und ein Außenministertreffen Anfang August auf den Philippinen zu erwägen und darauf hinzuarbeiten. (rri)