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"Bild": Volker Beck mit Drogen erwischt

2. März 2016

Nach einem Bericht der "Bild"-Zeitung hat die Polizei in Berlin beim Grünen-Bundestagsabgeordneten Volker Beck Drogen gefunden. Dabei soll es sich um Crystal Meth handeln. Am Mittag legte Beck mehrere Ämter nieder.

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Volker Beck (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa/Revierfoto

Martin Steltner, der Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft, erklärte gegenüber der "Bild"-Zeitung, der Politiker sei am Dienstagabend von Polizeibeamten in der Nähe des Nollendorfplatzes in Berlin-Schöneberg kontrolliert worden. "Bei ihm wurden 0,6 Gramm einer betäubungsmittelsuspekten Substanz aufgefunden", sagte Steltner auf Nachfrage. Volker Beck sei nach der so genannten Personalienfeststellung wieder entlassen worden. Aus Polizeikreisen heißt es, er habe sich während der Kontrolle "kooperativ" gezeigt. Nach Informationen der "Bild"-Zeitung handelte es sich bei der Substanz um das Rauschgift Crystal Meth.

Grünen-Politiker legt Ämter nieder

Volker Beck reagierte noch am Mittwochmittag. Auf seiner Homepage erklärte der 55-Jährige, er stelle seine Ämter als innen- und religionspolitischer Sprecher seiner Fraktion und als Vorsitzender der deutsch-israelischen Parlamentariergruppe zur Verfügung. Der Bundestagsabgeordnete schrieb dort weiter: "Ich habe immer eine liberale Drogenpolitik vertreten. Zu den gegen mich erhobenen Vorwürfen wird mein Anwalt zu gegebener Zeit eine Erklärung gegenüber der Staatsanwaltschaft abgeben. Ich werde mich dazu öffentlich nicht einlassen."

Einsatz für die Rechte Homosexueller

Volker Beck ist seit 1985 Mitglied der Grünen, für die er seit 1994 im Bundestag sitzt. Er war Parlamentarischer Geschäftsführer seiner Fraktion und ist seit 2013 deren innenpolitischer Sprecher. Beck, der immer offen zu seiner Homosexualität stand, setzte sich für die rechtliche Gleichstellung von schwulen und lesbischen Paaren in Deutschland, aber auch für die Rechte von Homosexuellen weltweit ein. Für sein Engagement für die jüdische Gemeinschaft und gegen Antisemitismus erhielt er im November 2015 den Leo-Baeck-Preis des Zentralrats der Juden in Deutschland.

Erste Reaktion der Grünen-Fraktion

"Wir nehmen die persönliche Entscheidung von Volker Beck mit Respekt zur Kenntnis und werden das Gespräch mit ihm suchen", sagte Britta Haßelmann, die Parlamentarische Geschäftsführerin der Grünen im Bundestag. "Zum Sachverhalt kann ich nichts sagen. Da gilt es die Ermittlungen abzuwarten", so Haßelmann.

kle/wl/nw (bild.de, afp, dpa, volkerbeck.de)