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Nizza und die Côte d'Azur in Gemälden

Rick Fulker15. Juli 2016

Der Süden Frankreichs hat seit Jahrhunderten bildende Künstler inspiriert. Ihre Bilder fangen die Schönheit und Lebensfreude der Region ein - und spenden Hoffnung und Trost nach dem Anschlag vom 14. Juli in Nizza.

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Berthe Morisots 'Der Hafen von Nizza'. Copyright: picture-alliance/akg-images
Morisots "Der Hafen von Nizza"Bild: picture-alliance/akg-images

"Unser Bild vom Süden ist auf jeden Fall durch die Maler geprägt", sagt Gerhard Finckh, Direktor des Wuppertaler Von der Heydt-Museums. Sein Kollege Markus Müller, der das Kunstmuseum Pablo Picasso in Münster leitet, bestätigt: "Diese Küste ist für uns heute mit Bildern gekoppelt, die wir alle im Kopf tragen."

Berthe Morisot

"Der Hafen von Nizza" (Artikelbild) ist ein Werk aus dem Jahr 1882 von Berthe Morisot. Die Malerin des französischen Impressionismus wurde vom Künstler Édouard Manet stark beeinflusst und war mit ihm befreundet. Später heiratete sie seinen jüngeren Bruder Eugène.

In den 1880er-Jahren ging Morisot auf Reisen und verbrachte viel Zeit im Süden Frankreichs. Dort malte sie häufig mit Pierre-Auguste Renoir zusammen.

Pierre-Auguste Renoir: "Kirche in Cagne". Copyright: Public Domain
Renoirs "Kirche in Cagne"Bild: Public Domain

Pierre-Auguste Renoir

Renoir reiste in den Süden Frankreichs in der Hoffnung, dass das Klima seine Rheumabeschwerden lindern würde. 1903 ließ sich der berühmte Maler in Cagnes-sur-Mer - zwischen Nizza und Antibes - nieder und lebte dort bis zu seinem Tod im Jahre 1919.

Sein einstiges Wohnhaus ist heute ein Museum. "Cagnes schien nur auf Renoir gewartet zu haben, und er selbst nahm es sich zu eigen, wie man sich einem Mädchen schenkt, von dem man sein Leben lang träumte", schrieb sein Sohn, der Filmregisseur Jean Renoir.

In seinen Werken gelang es Renoir, das charakteristische schimmernde Licht der Region einzufangen.

Henri Émile Benoît Matisse

Wie Renoir verbrachten auch Pablo Picasso und Henri Émile Benoît Matisse ihre Lebensabende an der Côte d'Azur. Matisse, der unter chronischer Bronchitis litt, reiste im Jahr 1917 nach Nizza - der frischen Luft wegen. Nach tagelangem Regen wollte der Künstler schon wieder abreisen. Doch dann strahlte an einem Morgen der Himmel plötzlich türkis-blau.

"Nachdem mir klar wurde, dass ich dieses Licht jeden Morgen sehen dürfte, konnte ich mein Glück nicht fassen", sagte der Maler und Bildhauer. Er entschloss sich, den Rest seines Lebens dort zu verbringen. Matisse verstarb im Jahr 1954 und ein Museum, das ihm in Nizza gewidmet ist, öffnete 1963 seine Pforten.

Henri Matisse Museum, Copyright: picture-alliance/dpa/Ville de Nice – muse
Im Henri Matisse-Museum in NizzaBild: picture-alliance/dpa/Ville de Nice - musee

Marc Chagall

Ein anderer wichtiger Maler des 20. Jahrhunderts hat ein eigenes Museum in Nizza: Marc Chagall verbrachte die letzten 35 Jahre seines Lebens in einem Dorf unweit der Stadt und verstarb dort 1985 im Alter von 98 Jahren. Kunstkritiker behaupten, dass die explosiven Farben in seinen oft surrealistischen Kunstwerken von der umliegenden Natur inspiriert sind.

Eine weitere Darstellung der Stadt Nizza ist gerade erst entstanden. Nur wenige Stunden nach dem Terroranschlag am französischen Nationalfeiertag ging sie schnell durch die sozialen Medien: In der Zeichnung von John Mejia scheinen die Nationalfarben Frankreichs, Blau, Weiß und Rot, den Strand entlang zu rasen. Das Rot zerläuft am Bildende. Es tropft herunter wie Blut. Davor: rote Flecken - in Form menschlicher Fußabdrücke.