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2016 bisher 200.000 Flüchtlinge angekommen

20. Mai 2016

Die Zahl ist immer noch eine "Hausnummer", doch im Vergleich zur Situation in Deutschland im vergangenen Herbst ist Entspannung angesagt. Und auch die kriminellen Nutznießer des Flüchtlingszuzugs werden weniger.

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Flüchtlinge in einer Unterkunft in Frankfurt am Main (Foto: picture alliance/dpa/B. Roessler)
Bild: picture alliance/dpa/B. Roessler

Der Flüchtlingszuzug nach Deutschland ist in den ersten fünf Monaten dieses Jahres zurückgegangen. Nach Informationen des Redaktionsnetzwerks Deutschlands registrierte das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) am Donnerstag den bislang 200.000. Flüchtling in diesem Jahr. Mecklenburg-Vorpommerns Innenminister Lorenz Caffier (CDU) begrüßte den Rückgang. "Der Flüchtlingszuzug befindet sich derzeit auf einem Niveau, bei dem die bayerische Flüchtlingsobergrenze fast wie ein Zuwanderungsprojekt erscheint", sagte Caffier. Bayerns Innenminister Joachim Hermann hatte im Februar eine Obergrenze von 600.000 Flüchtlingen im Jahr gefordert. Allein im Oktober 2015 waren nach Angaben der Bundesregierung 181.000 Migranten nach Deutschland gekommen.

Mehr als 200 Schleuser rechtskräftig verurteilt

Mit der Abnahme der Zahl der Flüchtlinge ist auch diejenige der ertappten Schleuser an der deutsch-österreichischen Grenze in Bayern stark zurückgegangen. Bis Ende April zählte Bayerns Innenministerium 50 Fälle versuchter Schleusung. Im gesamten Vorjahr waren es - inklusive jener Fälle am Münchner Flughafen - knapp 2600. Das Ministerium macht für den Rückgang die seit September bestehenden Kontrollen an der Grenze zu Österreich sowie die Grenzschließungen in Südosteuropa verantwortlich. Dadurch sinkt auch die Zahl der in Bayern ankommenden Flüchtlinge seit Monaten.

Anfang der Woche saßen in Bayern 109 Schleuser in U-Haft. Auf dem Höhepunkt der Flüchtlingskrise Mitte September waren es knapp 800, wie das Justizministerium mitteilte. Gleichzeitig werden immer mehr Schleuser von bayerischen Gerichten verurteilt. Saßen Mitte 2015 lediglich 24 Schleuser in Haft, so waren es Anfang dieser Woche 202.

Ein Auto-Transportschiff in der Nähe von Cuxhaven (Foto: Imago)
Vor allem Flüchtlinge aus Albanien und dem Kosovo versuchen illegal per Schiff nach Großbritannien zu gelangenBild: Imago

Illegal auf dem Schiff von Cuxhaven nach Großbritannien

Die "Cuxhavener Nachrichten" berichteten unterdessen, dass Sicherheitskräfte in der Hafenstadt in den vergangenen Monaten wiederholt Migranten gefasst hätten, die illegal auf Schiffen nach Großbritannien gelangen wollten. Die Bundespolizei habe seit dem vergangenen Herbst zahlreiche Personen aufgegriffen, sagte ein Sprecher. Polizei und Hafenbetreiber hätten die Sicherheitsvorkehrungen deswegen massiv verstärkt.

Nach Angaben des Polizeisprechers sind es bisher ausschließlich junge Männer aus Albanien und dem Kosovo, die im Schutz der Dämmerung die Zäune des Hafengeländes überwänden. Sie hätten es auf Laster abgesehen, die auf Schiffe Richtung Vereinigtes Königreich verladen werden - zwischen Cuxhaven und den britischen Inseln verkehren regelmäßig Frachtschiffe. Die Flüchtlinge schlitzen nach den Angaben die Planen der Laster auf, klettern auf die Ladeflächen und verstecken sich dort. Zuletzt hätten die Briten am Montag drei Albaner zurück an die deutschen Behörden überstellt, hieß es weiter.

sti/kle (dpa, kna)