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Bitcoins: Online-Börse ist verschwunden

25. Februar 2014

Schwerer Schlag für den Handel mit der Cyber-Währung Bitcoin: Die Handelsplattform Mt.Gox ist nicht mehr erreichbar. Der finanzielle Schaden ist noch nicht absehbar.

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Digitale Währung bitcoin
Bild: Getty Images

Seit dem Dienstagmorgen (25.02.2014) ist Mt.Gox verschwunden. Die virtuelle Börse scheint ihren Betrieb eingestellt zu haben: Ihre Webseite ist nicht mehr erreichbar, der Chef unauffindbar und das Büro in Tokio verwaist. Wo sonst angezeigt wurde, zu welchem Dollarkurs der Bitcoin gehandelt wird, erscheint nur noch eine leere weiße Seite. Mt.Gox ist, oder möglicherweise: war, die größte Börse, an der die virtuelle Bitcoin-Währung gehandelt wurde.

Betrüger plündern Bitcoin-Börse

Schlimmer als diese Nachricht ist für die Anleger aber die Ungewissheit, was mit ihrem Geld geschehen ist. Laut einem im Internet veröffentlichten Papier könnten mehr als 740.000 Bitcoins zum aktuellen Wert von über 300 Millionen Dollar verschwunden sein. Spekulationen über Insolvenz und Betrug machen die Runde. "Ich bin sehr verärgert", sagt der Anleger Kolin Burgers, der Bitcoins im Wert von bis zu 300.000 Dollar bei Mt.Gox im Depot hatte. "Das ist wohl alles weg." Bei der Börse selbst war niemand für eine Stellungnahme zu erreichen.

Nur ein schwarzes Schaf?

Damit verliert die Cyber-Währung, die man an den Bitcoin-Börsen in reales Geld eintauschen kann, erneut an Vertrauen: Im Januar waren in den USA zwei Organisatoren solcher Handelsplattformen wegen des Verdachts auf Geldwäsche festgenommen worden. Nach einem Boom im vergangenen Jahr hatte sich der Kurs 2014 auf zuletzt etwa 500 Dollar halbiert.

Die anderen Bitcoin-Handelsplätze bemühen sich, den Eindruck zu zerstreuen, die virtuelle Währung selbst sei jetzt angeschlagen. Die Probleme von Mt.Gox seien hausgemacht, heißt es in einer gemeinsamen Stellungnahme der Wettbewerber Coinbase, Kraken, BitStamp, Circle und BTC China. Die "tragische Verletzung des Vertrauens" der User von Mt.Gox habe sich das Unternehmen selbst zuzuschreiben. Wie in jeder aufstrebenden Branche gebe es schwarze Schafe. Dem stünden jedoch hunderte verantwortungsvoller Firmen gegenüber.

dk/bea (dpa/afp/rtr)