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Blühende Kunst

15. August 2002
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Das ist Kunst, die im wahrsten Sinne des Wortes gedeiht. Das von dem in New York lebenden Künstler Hans Haacke geschaffene Werk "Der Bevölkerung" ist nicht nur das meist fotografierte Kunstobjekt im Reichstag. Es hat sich mittlerweile auch zu einem prächtigen Biotop entwickelt.

Nicht nur Käfer und Ameisen fühlen sich hier wohl. Auch Bienen und Schmetterlinge finden den Weg über das Dach des Reichstages in den Innenhof. Selbst Vögel sollen darin schon ihr Nest gebaut haben. Trotzdem sei das Kunstwerk äußerst pflegeleicht, wie eine Sprecherin des Bundestages meint: "Es wird nicht gegossen und das Grün wächst wie die Natur es will."

Seit knapp zwei Jahren grünt und blüht es in der 21 Meter langen Holzeinfassung, in die Abgeordnete aus allen Bundesländern ihre Heimaterde gefüllt haben. Da sich jedoch die meisten Volksvertreter aus Protest nicht an der Aktion beteiligten, ist noch viel Platz in der "Holzkiste".

Daher lädt der Künstler die neuen Abgeordneten der nächsten Legislaturperiode schon jetzt ein, Erde aus ihrem Wahlkreis für das Kunstwerk mitzubringen. "Eine Hand voll" reiche schon, um sich symbolisch an dem Projekt zu beteiligen, heißt es in der Bundestagsverwaltung.

Wenigstens die Besuchergruppen im Parlament können sich dem natürlichen Charme des Kunstwerks nicht entziehen. Schließlich zählt der Holztrog mit der Schriftinstallation "Der Bevölkerung" zum Pflichtprogramm bei Besichtigungen.