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Russische Black Box nicht lesbar

21. Dezember 2015

Russische Experten versuchen, den Flugschreiber des von der Türkei abgeschossenen Kampfjets zu untersuchen. Eine Analyse mit ungewissem Ausgang, denn die Speicherkarten sind offenbar stark beschädigt.

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Ein Mitglied der russischen Untersuchungskommission präsentiert Journalisten die verschlossene Black Box (Foto: dpa)
Ein Mitglied der russischen Untersuchungskommission präsentiert Journalisten die verschlossene Black BoxBild: picture-alliance/dpa/A. Denisov

Am vergangenen Freitag hatten die Spezialisten damit begonnen, den Flugschreiber zu zerlegen. Journalisten konnten in Moskau dabei zusehen, wie das Metallgehäuse der Black Box geöffnet wurde. Auch britische, US-amerikanische und chinesische Experten waren dabei anwesend. Russlands Präsident Wladimir Putin hatte darauf bestanden, dass auch internationale Spezialisten an dem Termin teilnehmen, um mögliche Manipulationsvorwürfe von Seiten der NATO oder der Türkei im Voraus zu verhindern.

Nun könnte jedoch der Flugschreiber selbst dafür verantwortlich sein, dass nie ganz klar wird, unter welchen Umständen der Kampfjet vom Typ Su-24 nahe der syrischen Grenze abgeschossen wurde. "Wir konnten die Speicherkarten bislang nicht auslesen, weil sie zu stark beschädigt sind", erklärte General Sergej Bainetow, der bei der russischen Luftwaffe für die Flugsicherung zuständig ist.

13 von 16 Chips zerstört

Seinen Angaben zufolge enthält die Black Box 16 Mikrochips, von denen 13 zerstört und die verbliebenen drei stark beschädigt seien. Die Analyse werde dadurch stark erschwert. Einen genauen Zeitpunkt, wann mit möglichen Ergebnissen zu rechnen ist, wollte Bainetov nicht nennen. Man werde nun aber weitere Experten zurate ziehen, um doch noch an Informationen zu gelangen.

Die türkische Luftwaffe hatte die Maschine am 24. November abgeschossen, weil diese beim Einsatz über Syrien den Luftraum der Türkei und damit auch der NATO verletzt habe. Russland bestreitet das. Präsident Putin bezeichnete den Abschuss als "feindlichen Akt". Seine Regierung verhängte in dem Streit Wirtschaftssanktionen gegen die Türkei.

djo/pab (afp, dpa, rtr)