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Blackberry vor dem Aus?

12. August 2013

Blackberry war einmal der Star der Smartphone-Branche. Jetzt hat das kanadische Unternehmen allen Grund, grundsätzlich über seine Zukunft nachzudenken - auch ein Verkauf wird nicht ausgeschlossen.

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Blackberry in einer Hand (Foto: AP)
BlackberryBild: AP

"Wir sind der Überzeugung, dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist, um strategische Alternativen zu prüfen" - diese Worte mögen dem Gremiumsvorsitzenden von Blackberry, Timothy Dattels, nicht leicht gefallen sein. Denn für den einzigen Investoren-Liebling sind sie ein Eingeständnis. Spätestens seit der Vorlage der letzten Geschäftszahlen scheint die Geduld vieler Investoren ein Ende zu haben: Enttäuschende Verkaufszahlen führten abermals zu einem Millionenverlust. Auch ein harter Sparkurs mit Tausenden Stellenstreichungen konnte daran nichts ändern. Die ohnehin gebeutelte Aktie verlor seitdem mehr als ein Viertel ihres Wertes.

Ein Sonderkomitee soll sich nun mit der Zukunft des Unternehmens Beschäftigen. Dabei sind alle Optionen angedacht: Von einer Allianz über die Gründung einer Gemeinschaftsfirma bis hin zum vollständigen Verkauf. Zuvor hatte die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf Insider berichtet, dass Blackberry den Rückzug von der Börse anpeile, um sich so mehr Spielraum bei der Sanierung des Konzerns zu verschaffen.

Abstieg auf Raten

Der aus Deutschland stammende Konzernchef Thorsten Heins hatte auf der Hauptversammlung im Juli ausgeführt, dass er sich den Einsatz der Blackberry-Technologie auch in anderen Bereichen vorstellen könne, beispielsweise in Autos oder Maschinen. Gleichzeitig hatte er die Anleger um Geduld gebeten: "Es braucht mehr als ein paar Quartale, bis wir dorthin gelangen, wo wir hin wollen."

Blackberry hat in den letzten Jahren den Anschluss an Apple und Samsung verloren. Der Erfinder des Smartphones hat laut Zahlen der Marktforschungsfirma IDC im zweiten Quartal dieses Jahres lediglich einen Anteil von 2,9 Prozent an den Auslieferungen neuer Smartphones. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 4,9 Prozent.

Ob Blackberry angesichts der Unternehmenszahlen einen Partner oder Käufer findet, ist ungewiss. Das fünfköpfige Sondergremium, dem auch Thorsten Heinz angehört, hat sich für die Zukunftsentscheidung zumindest prominente Beratungshilfe gesichert: Neben zwei Anwaltskanzleien ist auch die Großbank JPMorgan im Erste-Hilfe-Team von Blackberry.

nm/dk (dpa, rtr, afp)