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Blatter muss an Geburtstag zittern

9. März 2016

Im Verfahren gegen Ex-FIFA-Chef Joseph Blatter lässt die Schweizer Bundesanwaltschaft das Büro des französischen Fußball-Verbandes FFF durchsuchen. Erneut in den Fokus rückt auch der gesperrte UEFA-Chef Michel Platini.

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Joseph Blatter (l) und Michel Platini (r). Foto: Getty Images/AFP/F
Bild: Getty Images/AFP/F. Coffrini

Die "Party-Crasher" der Pariser Polizei haben Joseph S. Blatter die Vorfreude auf seinen 80. Geburtstag gründlich verdorben. Als ob die Ermittler nur auf die große Feier des früheren FIFA-Präsidenten am Donnerstag in Zürich gewartet hätten, hat die Justiz zu einem Schlag gegen den Ex-Boss des Fußball-Weltverbandes ausgeholt. Nach der Razzia beim französischen Verband FFF am Dienstag muss Blatter mehr denn ja darum bangen, auch künftige Jubeltage in Freiheit zu genießen.

Im Zusammenhang mit den strafrechtlichen Ermittlungen gegen den früheren FIFA-Präsidenten Joseph S. Blatter sind am Dienstag die Büros des französischen Fußball-Verbandes FFF durchsucht worden. Dies teilte die Schweizer Bundesanwaltschaft einen Tag vor dem 80. Geburtstag Blatters am Donnerstag mit. Die Ermittlungen beziehen sich auf eine Zahlung der FIFA in Höhe von 1,8 Millionen Euro an den UEFA-Präsident Michel Platini aus dem Jahr 2011.

"Ich bin sehr überrascht von der Durchsuchung", sagte Blatter der Nachrichtenagentur AFP: "Schließlich ging die fragliche Zahlung nicht an den FFF oder die UEFA, sondern auf das private Konto von Michel Platini bei einer Schweizer Bank." Laut des französischen Verbandes habe die Durchsuchung Dokumenten gegolten, bei denen es um die "Zusammenarbeit zwischen der FIFA und Michel Platini in der Zeit zwischen 1998 und 2002" geht. Die Anwälte Platinis machten deutlich, dass sie "die neue Entwicklung begrüßen". Sobald die Schweizer Justiz ihre Untersuchungen abgeschlossen habe, werde Platini aus den "negativen Schlagzeilen", mit denen er "zu Unrecht konfrontiert" sei, verschwinden.

Dokumente beschlagnahmt

"Die nationale Finanzstaatsanwaltschaft Frankreichs hat am Dienstag im Rahmen des Vollzugs des Rechtshilfeersuchens vom 14. Januar 2016 und in enger Zusammenarbeit mit der Bundesanwaltschaft eine Durchsuchung der Büros des nationalen Fußballverbundes Frankreichs in Paris durchgeführt", hieß es in einer Erklärung: "Es wurden Dokumente im Zusammenhang mit der mutmaßlichen Zahlung der zwei Millionen Franken beschlagnahmt, welche unter anderem Gegenstand des Verfahrens ist."

Gegen Blatter, der Ende 2015 von der Ethikkommission des Fußball-Weltverbandes FIFA gemeinsam mit Platini im Zusammenhang mit der Zahlung gesperrt worden war, läuft seit September 2015 ein Verfahren wegen des "Verdachts der ungetreuen Geschäftsbesorgung". Die Schweizer Anwaltschaft teilte zudem mit: "Für Joseph Blatter gilt, wie für alle Beschuldigten, die Unschuldsvermutung."

Blatter und Platini sind zurzeit jeweils für sechs Jahre gesperrt, beide haben jedoch den Internationalen Sportgerichtshof CAS angerufen, sie wollen eine Aufhebung der Sanktion erwirken.

jhr/sw (sid, dpa)