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Höhenkrankheit

15. Juni 2007

Auf über 3000 Metern 90 Minuten einem Ball hinterher zu rennen, ist anstrengend, auch für Fußballprofis. Darum will die FIFA für WM-Qualifikationsspiele ein Höhenlimit einrichten. Die Peruaner sind beleidigt.

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FIFA-Präsident Joseph Blatter (Archiv), Foto: AP
Macht sich unbeliebt: Joseph S. BlattnerBild: AP

Das Verbot für Fußball-Länderspiele über 2500 Meter Höhe durch den Weltverband FIFA sorgt in der Andenregion weiter für heftigen Widerstand. Am Donnerstag (14.6.) erklärte die peruanische Stadt Cuzco den FIFA-Präsidenten Joseph Blatter und dessen "Vize" Julio Grondona zur "persona non grata".

Blick auf die Ruinen der ehemaligen Inkastadt Machu Picchu Foto: dpa
Wer will hier schon kicken?Bild: dpa

Der 3400 Meter hoch gelegene Andenort, der als Ausgangspunkt für Touren zur Inkastadt Machu Picchu weltweit bekannt ist, war von Peru als Spielstätte in der Qualifikation zur WM-Endrunde 2010 eingeplant. "Wir haben das Recht, diese geografische Waffe einzusetzen, um nach nun 25 Jahren wieder an einer WM teilzunehmen", erklärte Hugo Gonzales, Chef der regionalen Regierung, "aber die Argentinier haben Angst, hier zu spielen." In Paraguays Hauptstadt Asuncion tagt derweil die Medizinische Kommission des südamerikanischen Kontinentalverbandes CONMEBOL zum Thema Höhenlimit.

Bundesliga-Übertragung weiter offen

Im Tauziehen um die Übertragung der Fußball-Bundesliga kann Premiere-Chef Georg Kofler auch knapp zwei Monate vor dem Start der neuen Saison noch keine Lösung präsentieren. "Die Gespräche verlaufen konstruktiv und wir erzielen gute Fortschritte", warb Kofler am Freitag (15.6.) auf der Hauptversammlung, ohne konkrete Einzelheiten zu nennen. Premiere und der Konkurrent arena hatten den Wettbewerbshütern für ihre Allianz einen Kompromissvorschlag vorgelegt, um Bedenken gegen die Vermarktung des arena-Bundesligaangebots über Satellit durch Premiere auszuräumen. Derzeit arbeite man an Details, sagte Kofler. Erst nach der Kartellamtsentscheidung könne man eine fundierte Prognose für die kurz- und mittelfristige Geschäftsentwicklung abgeben.

David Beckham, Foto: AP
Würde gerne vor seinem Wechsel in die USA noch mal siegen: BeckhamBild: AP

arena hatte Premiere die Live-Übertragungsrechte für die Fußball-Bundesliga in einem spektakulären Bietergefecht weggeschnappt. Weil arena zwar über die Rechte verfügt, Premiere aber einen deutlich größeren Kundenstamm hat, beschlossen die beiden Unternehmen eine enge Kooperation. Im Zuge des Bündnisses hatte sich arena auch zu 16,7 Prozent an der Premiere AG beteiligt. Nach der Intervention des Kartellamtes musste die Vermarktung des arena-Bundesligaangebotes via Satellit im April gestoppt werden. Die Unternehmen legten daraufhin den Kompromissvorschlag vor. Dieser beinhalte Eckwerte, sagte Kofler, man hoffe, dass vor dem 23. Juni mit arena und dessen Eigentümer Unitymedia ein angepasstes Vertragswerk ausgearbeitet werden könne. Die Anpassungen sollten dabei fair auf die Beteiligungen verteilt werden.

Spannendes Finale in der Primera División

Eigentlich sollte der Gewinn der 30. spanischen Fußball-Meisterschaft für Real Madrid kaum mehr als eine Formsache sein, denn die "Königlichen" müssen am Sonntag (17.6.) im Bernabeu-Stadion gegen Real Mallorca "nur" gewinnen, wenn sie erstmals seit 2003 wieder einen Pokal in ihren proppenvollen Trophäenschrank stellen und den Job von Trainer Fabio Capello erhalten wollen. Doch Mallorca ist so etwas wie Reals Angstgegner. Drei Siege und zwei Unentschieden hat die Truppe seit 2000 im Bernabeu-Stadion geholt - mehr als jede andere. "Sie haben die seltsame Angewohnheit, uns zu schlagen", sagt Roberto Carlos.

Geldkofferoto: DW
Motivationsschub für die MallorquinerBild: BilderBox

In der spanischen Sportpresse gilt es als ausgemacht, dass der Titelrivale FC Barcelona den Inselkickern eine Siegprämie in Aussicht gestellt hat. Die Katalanen können mit einem Sieg beim Absteiger Gimnàstic Tarragona auf der Zielgeraden an ihrem Erzrivalen vorbeiziehen, wenn Real gegen Mallorca remis spielt oder verliert. Das Sportblatt "Marca" glaubt zu wissen, dass Barça den Mallorquinern eine Siegprämie von zwei Millionen Euro versprochen habe. Dies wäre die höchste Prämie, die in Spanien jemals ein Club an einen Dritten gezahlt hat - ein in Spanien seit Jahren üblicher Vorgang.

Real schlägt sich zum Saisonfinale mit einem weiteren Problem herum, einer "Krankheit" namens Teneriffa-Syndrom. In den Jahren 1992 und 1993 verspielten die Madrilenen jeweils am letzten Spieltag den sicher geglaubten Titel. In beiden Jahren verloren sie beim Außenseiter CD Teneriffa, und Barça wurde Meister. "Wenn die Madrilenen gegen Mallorca nicht früh in Führung gehen, werden sie sich an Teneriffa erinnern und Nerven zeigen", meint der Ex-Barça-Profi Miguel Angel Nadal. Anpfiff ist um 21 Uhr MEZ. (ina)