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Politik

Blauhelm-Truppe im Kongo wird verkleinert

31. März 2017

Der Sicherheitsrat fährt die weltweit größte und teuerste Blauhelm-Mission der Vereinten Nationen im Kongo zurück. Und das in Zeiten, in denen das Land in einer tiefen Krise steckt.

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Nikki Haley im UN-Sicherheitsrat
US-Botschafterin Nikki Haley machte sich für eine stärkere Reduzierung der UN-Mission starkBild: picture-alliance/EuropaNewswire/L. Rampelotto

Der UN-Sicherheitsrat stimmte einstimmig dafür, die Truppenstärke der als Monusco bekannten Mission um knapp 700 auf rund 16.200 Soldaten zu verkleinern. Samt Polizei, Militärbeobachtern, Zivilangestellten und Freiwilligen umfasst der UN-Einsatz damit noch etwa 21.700 Menschen.

Die USA, die ohnehin eine Verringerung ihrer Beiträge zu Blauhelm-Missionen erwägen, hatten Monsuco noch weiter schrumpfen wollen. "Die UN helfen einer Regierung, die sich dem eigenen Volk gegenüber räuberisch verhält. Wir sollten den Anstand und den Menschenverstand haben, das zu beenden", hatte die UN-Botschafterin der USA, Nikki Haley, am Mittwoch bei einer Rede in New York über den Kongo gesagt.

Risiko-Faktor Präsident Kabila

Der Osten des Kongos wird von zahlreichen Milizen heimgesucht, die um Einflussgebiete und die Kontrolle über reiche Vorkommen von Mineralien wie Gold, Diamanten und Coltan kämpfen. Die UN-Mission sorgt für relative Stabilität in dem Gebiet. Das größte Risiko kommt inzwischen aus der Hauptstadt Kinshasa, wo Präsident Kabila sich weigert zurückzutreten und damit Unruhen auslösen könnte.

Wie schwierig die Situation im Land auch für die Blauhelme ist, zeigte zuletzt die Entführung und Ermordung zweier UN-Soldaten durch Rebellen. Sie waren in der Unruhe-Provinz Kasai unterwegs, wo sie für die UN Recherchen unter anderem zum Waffenschmuggel angestellt hatten. Der UN-Sicherheitsrat gedachte bei seiner Sitzung der beiden Opfer aus den USA und Schweden.

Mission verlängert

Der Sicherheitsrat verlängerte den Einsatz im Kongo bis Ende März 2018. Dieser kostet pro Jahr 1,2 Milliarden Dollar (1,1 Milliarden Euro). Es war die erste Verlängerung eines Friedenseinsatzes der UN seit dem Amtsantritt von US-Präsident Donald Trump.

fab/rk (dpa, afp)