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Blizzard begräbt USA unter Schnee und Eis

3. Februar 2011

Begleitet von Rekord-Minustemperaturen hat ein Schneesturm weite Teile der USA unter sich begraben. Meteorologen sprechen vom schwersten Blizzard seit 60 Jahren. 30 Bundesstaaten oder jeder dritte Bürger sind betroffen.

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Sechs Schneepflüge in Reihe (Foto: AP)
Schneepflüge versuchen, wenigstens die Hauptstraßen freizuhaltenBild: AP

Das Unwetter erreichte am Donnerstag (03.02.2011) in den Neuengland-Staaten im Nordosten seinen vorläufigen Höhepunkt. Besonders schwer erwischte es die Millionenmetropole Chicago in Illinois. Dort schneite es so heftig, dass die weiße Pracht sich binnen weniger Stunden mehr als 40 Zentimeter hoch auftürmte.

Abflughalle mit einem einzigen Fluggast (Foto: AP)
Öde Airports: Rund 12.000 Flüge wurden gestrichenBild: AP

Zeitweise peitschten eiskalte Winde mit einem Tempo von knapp 80 Stundenkilometern durch die Straßen. Der Luftverkehr kam weitgehend zum Erliegen. Damit fielen in den vergangenen beiden Tagen landesweit mehr als 12.000 Flüge aus.

Inzwischen haben die Aufräumarbeiten begonnen. Von Texas bis Neuengland waren Bürger und Räumdienste damit beschäftigt, Häuser und auszugraben sowie Straßen freizuschaufeln. Auch der Flugverkehr kam langsam wieder in Gang.

Vereistes Texas

Hunderttausende Menschen waren von der Stromversorgung abgeschnitten. Ungezählte Schulen im Land blieben weiter geschlossen. Selbst im südlichen Texas sind die Straßen vereist, die Temperaturen liegen tief in den Minusgraden. Auch in Dallas, nächsten Sonntag der Schauplatz des weltweit übertragenen Football-Endspieles, stand das öffentliche Leben zeitweise still.

Eingeschneites Auto (Foto: AP)
Fast jeden dritten US-Bürger hat der Wintereinbruch getroffenBild: AP

Wegen des Unwetters wachsen die Sorgen vor massiven Ernteausfällen. Die Eiseskälte bedroht zudem Millionen von Zuchtrindern etwa im US-Bundesstaat Oklahoma. Wichtige Konzerne drosselten bereits ihre Schweinefleisch-Produktion. Auf den Winterweizen-Feldern in Kansas und Missouri könnten die Pflanzen wegen der klirrenden Kälte erfrieren. Beeinträchtigt ist durch den Blizzard auch die Verarbeitung von Futtermitteln.

Autor: Gerd Winkelmann (dpa, dapd, afp, rtr)
Redaktion: Martin Schrader / Ursula Kissel