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Blutbad bei Gefängnisrevolte in Guatemala

2. Januar 2016

Die Behörden sprechen von einem vereitelten Ausbruchsversuch: Mindestens acht Häftlinge kamen ums Leben, 24 wurden verletzt. Es kommt immer wieder zur Eskalation von Gewalt in Guatemalas Vollzugsanstalten.

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Nach der niedergeschlagenen Knastrevolte durchsuchen Polizisten die Insassen (foto: dpa/GPS-handout)
Nach der niedergeschlagenen Knastrevolte durchsuchen Polizisten die InsassenBild: picture alliance/dpa/Guatemalan Penitentiary System

Ausgangspunkt des Gemetzels in der Neujahrsnacht sei offenbar eine Auseinandersetzung zwischen zwei Insassen gewesen, wusste später Innenministerin Eunice Mendizabal zu berichten, nachdem sie sich im Gefängnis von Puerto Barrios, etwa 300 Kilometer nordöstlich der Hauptstadt, selbst ein Bild der Lage gemacht hatte. Sie gestand ein, dass dort mehr als 1000 Häftlinge einsitzen, in einer Anstalt, die eigentlich für 400 geplant war.

Nachdem die Polizei sich Zugang verschaffen konnte und die Lage wieder unter Kontrolle hatte, wurden die acht Leichen der Gefangenen untersucht. Zwei seien enthauptet und stark verbrannt gewesen, auch zwei weitere Häftlinge hätten schwere Verbrennungen gehabt. Die Enthauptungen deuteten darauf hin, dass es Kämpfe unter den Insassen gegeben habe. Wegen mehrerer Brände musste die Feuerwehr anrücken.

Die Auseinandersetzungen hätten am Donnerstagabend begonnen und stundenlang bis in die frühen Morgenstunden gedauert, so die Strafvollzugsbehörde zunächst auf Twitter. Offenbar habe man versucht, die Tumulte zu einem Ausbruch zu nutzen, der aber verhindert worden sei, hieß es weiter. Daneben waren Fotos von Löchern in den Gefängnismauern veröffentlicht.

Das Blutbad ist nur der letzte einer jahrelangen Serie von Gewaltausbrüchen in den Gefängnissen des mittelamerikanischen Landes. Erst Ende November waren bei Kämpfen zwischen Gang-Mitgliedern und anderen Häftlingen in einem Gefängnis südlich von Guatemala-Stadt 17 Menschen getötet worden.

SC/jj (afp, APE, rtr)