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Blutiger Angriff auf Militärbasis

2. April 2014

Bewaffnete Terroristen haben einen Anschlag auf das Militärhauptquartier in der jemenitischen Hafenstadt Aden verübt. Dabei wurden mindestens 20 Menschen getötet. Die Attacke trägt die Handschrift von Al-Kaida.

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Soldaten untersuchen den Tatort des Anschlags in Aden im Jemen (Foto: dpa)
Bild: picture-alliance/dpa

Die Attentäter hätten das Gebäude in Aden vor der Stürmung mit Raketen beschossen und eine Autobombe vor dem Eingang gezündet, sagte ein jemenitischer Militärvertreter. Im Zuge des Überfalls seien sechs Soldaten, drei Passanten und elf Angreifer getötet worden. Unter den zivilen Opfern war auch ein siebenjähriges Kind.

Hinter der Tat stehe das Terrornetzwerk Al-Kaida, sagte ein Sicherheitsbeamter der staatlichen Nachrichtenagentur Saba. Den Wachposten vor dem Hauptquartier sei es gelungen, Schlimmeres zu verhindern und die verbliebenen Attentäter in die Flucht zu schlagen. Nach ihnen werde gesucht. Ihre Zahl ist unklar.

Nach Angaben des Militärs wurden Soldaten zur Verstärkung in das betroffene Stadtviertel Tawahi geschickt. Ein Armeevertreter sagte der Nachrichtenagentur AFP, die Kämpfe hätten sich über mehrere Stunden hingezogen. Inzwischen sei die Lage aber wieder unter Kontrolle.

Soldaten sichern das attackierte Militärgebäude in Aden (Foto: dpa)
Soldaten sichern das attackierte Militärgebäude in AdenBild: picture-alliance/dpa

Angriffe nach ähnlichem Muster

Attentäter der Extremistengruppe Ansar al-Scharia, die Al-Kaida nahesteht, hatten im Oktober einen ähnlichen Anschlag auf ein Armeehauptquartier in der südwestlichen Provinz Hadramaut verübt und Soldaten als Geiseln genommen. Damals wurden zwölf Menschen getötet. Die Armee konnte das besetzte Gebäude nach zweitägigen Kämpfen zurückerobern und die Geiseln befreien.

Im Dezember war das Verteidigungsministerium in der Hauptstadt Sanaa Ziel eines schweren Angriffs der Gruppe Al-Kaida auf der Arabischen Halbinsel (AQAP). Damals wurden 52 Menschen getötet, als Terroristen eine Autobombe vor dem Gebäude zündeten und dieses dann stürmten.

Während der Proteste gegen den langjährigen jemenitischen Präsidenten Ali Abdullah Saleh im Frühjahr 2011 hatte der Al-Kaida-Ableger die Schwäche des Militärs genutzt, um im Süden des Landes große Gebiete unter seine Kontrolle zu bringen. Erst nach einer zweimonatigen Militäroffensive ab Mai 2012 wurden die Extremisten wieder aus den größeren Städten vertrieben und zum Rückzug in die Wüste der Hadramaut-Provinz gezwungen.

kle/haz (afp, ape, rtre, dpae)