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Boonen dominiert auch in Roubaix

Joscha Weber8. April 2012

Eine Demonstration wieder erlangter Stärke: Tom Boonen triumphiert eine Woche nach der Flandernrundfahrt auch beim Klassiker Paris-Roubaix – und das mit einem denkwürdigen 53-Kilometer-Solo.

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Tom Boonen auf dem Rad beo Paris-Roubaix 2012 (Foto: REUTERS/Pascal)
Bild: Reuters

Das Kopfsteinpflaster hat einen seiner Helden zurück: Tom Boonen hat sich mit seinem Doppelsieg bei Paris-Roubaix (08.04.2012) und Flandernrundfahrt (01.04.2012) eindrucksvoll in der Weltspitze zurückgemeldet. Nach zwei enttäuschenden Jahren ohne einen Sieg bei einem der großen Eintagesrennen ist der belgische Radstar wieder zurück auf der Straße des Erfolges. Viele seiner Kritiker führen dies auch auf seinen Umzug aus dem Fürstentum Monaco in seine radsportbegeisterte Heimat Flandern zurück.

Boonen beeindruckt mit 53-Kilometer-Solo

Die finale Runde im altehrwürdigen Radstadion von Roubaix wurde für den 31-jährigen Belgier zu einer Triumphfahrt. Bei 1:39 Minuten Vorsprung auf seine Verfolger konnte er sich ausgiebig von den zahlreichen mitgereisten Fans aus dem nahen Belgien feiern lassen. Der Applaus war verdient, denn Boonen hatte bereits bei Kilometer 201 des 258 Kilometer langen Rennens eine Attacke lanciert. Nach kurzer Unterstützung seines Teamkollegen Nikki Terpstra absolvierte Boonen die letzten 53 Kilometer alleine an der Spitze und sorgte damit für eine der legendärsten Leistungen in der 116-jährigen Geschichte des Rennens. Boonen fuhr trotz der 51,5 Kilometer Kopfsteinpflaster ein beeindruckendes Stundenmittel von über 43 km/h. Im Sprint einer fünfköpfigen Verfolgergruppe belegte der Franzose Sebastian Turgot Rang zwei vor Allessandro Ballan aus Italien. Die deutschen Radprofis um die Mitfavoriten John Degenkolb und  André Greipel hatten unterdessen nichts mit dem Ausgang der 110. Auflage von Paris-Roubaix tun.

Bereits im Alter von 21 Jahren fuhr Boonen im Radstadion von Roubaix als überraschender Dritter aufs Podium. Nun, zehn Jahre danach, ist er der dominierende Fahrer auf dem Kopfsteinpflaster. Allerdings fehlte am Start in Compiègne vor den Toren von Paris auch sein schärfster Rivale Fabian Cancellara nach seinem Schlüsselbeinbruch bei der Flandernrundfahrt. Es war nach 2005, 2008 und 2009 bereits Boonens vierter Triumph bei Paris-Roubaix. Damit schloss Boonen zum bisherigen Rekordgewinner der "Königin der Klassiker", seinem Landsmann Roger De Vlaeminck auf, der in der 1970er Jahren ebenfalls viermal erfolgreich war.