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Flüchtlingsboote vor Myanmar gesunken

14. Mai 2013

Ein Wirbelsturm bedroht Millionen Küstenbewohner im Golf von Bengalen. Wer kann, begibt sich auf höheres Terrain. Auf der Flucht kenterten vor Myanmar mehrere Boote mit bis zu 200 Flüchtlingen. Viele werden vermisst.

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Zyklon Mahasen wütet an den Küsten von Myanmar und Bangladesch (Foto: Getty Images)
Bild: Getty Images/AFP/Ye Aung Thu

"Es gibt Überlebende, aber wir wissen nicht, wie viele", sagte UN-Sprecher James Munn in Sittwe im Westen von Myanmar (Birma). An Bord der beiden überfüllten und gesunkenen Boote sollen bis zu 200 Menschen gewesen sein. Der Militärgeheimdienst berichtete, es seien mindestens 50 Menschen ertrunken. Bei den meisten Passagieren handelt es sich um Angehörige der muslimischen Volksgruppe der Rohingya, die sich mit den Booten in Sicherheit bringen wollten.

Nach gewaltsamen Ausschreitungen zwischen der buddhistischen Bevölkerungsmehrheit und den Rohingya leben Zehntausende Angehörige der muslimischen Minderheit in der vom Wirbelsturm bedrohten Region in Notunterkünften. "Sie sind durch den Sturm besonders gefährdet", schrieb Regierungssprecher Ye Htut auf seiner Facebook-Seite.

Evakuierungsaktion angelaufen

Die Behörden wollen im Hinterland Behelfsunterkünfte für die Betroffenen errichten. In Zusammenarbeit mit Hilfsorganisationen hat die Regierung am Montag eine Evakuierungsaktion gestartet. Die ersten 5000 Menschen wurden bereits von niedrig gelegenen Lagern im Bundesstaat Rakhine in sichere Unterkünfte verlegt, wie das Staatsfernsehen berichtete.

Die schätzungsweise 800.000 Rohingyas in Birma gelten offiziell als staatenlos. Das überwiegend buddhistische Myanmar betrachtet sie als illegale Einwohner aus dem benachbarten Bangladesch, das sie ebenfalls nicht anerkennt.

Auch Bangladesch bedroht

Auch im Nachbarland Bangladesch bereiten sich die Behörden auf den Zyklon "Mahasen" vor. Sie mobilisierten unter anderem 50.000 Freiwillige. "Wir haben sie aufgefordert, alle Vorbereitungen zu treffen", sagte der Direktor des Katastrophenschutzes, Abdul Wazed. Er rief Fischer auf, nicht mehr hinauszufahren. Für etwaige Rettungsaktionen werden Hubschrauber, Autos und Kriegsschiffe bereitgehalten. "Wir haben 3500 Schutzunterkünfte in der Küstenregion aufgebaut", berichtete Abdul Wazad, Direktor des Katastrophenschutzes in Bangladesch.

"Mahasen" wirbelt derzeit rund 400 Kilometer vor der indischen Ostküste und bewegt sich auf das Grenzgebiet ziwschen Myanmar und Bangladesch zu. Er soll spätestens am Donnerstag auf Land treffen. Einer der tödlichsten Zyklone der Region verwüstete Anfang Mai 2008 das Irrawaddy-Delta in Myanmar. Durch "Nargis" kamen dort mindestens 138.000 Menschen ums Leben. 2007 starben bei einem Zyklon in der Region um die Hafenstadt Chittagong in Bangladesch rund 3000 Menschen.

li/gmf/kle (rtr, afpe, dpae, ape)