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Mönchengladbach verliert Tabellenführung

Sarah Wiertz
15. Dezember 2019

Bittere Woche für Mönchengladbach: Nach dem Aus in der Europa League ist nach der Niederlage in Wolfsburg auch die Tabellenführung in der Bundesliga futsch. Die Nachspielzeit ist ein Grund, das Glückspendel ein anderer.

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Fußball Bundesliga VfL Wolfsburg vs Borussia Mönchengladbach | Tor 1:0
Bild: picture-alliance/dpa/R. Hartmann

Weder der Ugly Sweater wird herausgeholt, noch mit der Fahnenstange getanzt und auch nicht mit den Fans zusammen gesungen. Stattdessen flucht Mönchengladbachs Sportdirektor Max Eberl in seine dicke Winterjacke hinein, die Borussen-Profis verlassen mit hängenden Schultern den Platz und die schwarz-weiß-grünen Anhänger kämpfen gegen ein Déjà-vu.

Einzig: Es ist kein Déjà-vu, es ist keine Erinnerungstäuschung, bei der eine Person lediglich glaubt, ein gegenwärtiges Ereignis schon früher einmal erlebt zu haben. Es ist Fakt: Borussia Mönchengladbach verliert erneut - wie bereits drei Tage zuvor in der Europa League - mit 1:2 (1:1) durch ein Gegentor in der Nachspielzeit (Maximilian Arnold, 90.+1 Minute).

Die zwei bitteren Niederlagen ziehen zwei bittere Konsequenzen nach sich: Die Fohlenelf ist zum einen raus aus der Europa League und verliert zum anderen nach zehn Wochen an der Spitze der Bundesliga die Tabellenführung. Beides schmerzt den Verein, die Mannschaft, die Fans, wobei das eine endgültig, das andere situativ ist.

Yann Sommer: "Pendel in die andere Richtung geschwenkt"

Umso bemerkenswerter ist es, das Torwart Yann Sommer direkt nach der zweiten so bitteren Pleite nüchtern und klar bei Sky analysiert: "Zwei Gegentore in der Nachspielzeit - das Pendel ist jetzt einfach mal in die andere Richtung geschwenkt." Wie Recht er damit hat.

Denn: Allein in der Europa League gewann die Borussia zuvor selbst drei Mal durch Tore in der Nachspielzeit. Zudem verteidigte die Mannschaft von Trainer Marco Rose am vergangenen Spieltag die Tabellenführung nur, weil Ramy Bensebaini gegen den FC Bayern München in der 90.+2 Minute einen Elfmeter erfolgreich verwandelte.

Fußball Bundesliga VfL Wolfsburg - Borussia Mönchengladbach
Die Enttäuschung ist Borussen-Kapitän Lars Stindl ins Gesicht geschriebenBild: Reuters/F. Bimmer

6. Saisontor für Breel Embolo

"Das Glück", so Mönchengladbachs Sportdirektor Eberl vor dem Spiel gegen Wolfsburg, "muss man sich erarbeiten." Das hat die Fohlenelf in den vergangenen Wochen eindrucksvoll gemacht, in den letzten zwei Partien dagegen weniger. "In den letzten 20, 25 Minuten waren wir nicht mehr aktiv genug und haben das Spiel abgegeben", meinte Breel Embolo, der die Führung durch Xaver Schlager (13. Minute) postwendend ausgeglichen hatte (15.).

Einen Vorwurf ist der jungen Mannschaft, die durch ihre intensive, temporeiche Spielweise gerade in den englischen Wochen an ihre Grenzen stößt, dahingehend nicht zu machen. Von den finanziellen Möglichkeiten und spielerischen Mitteln her - das betont Sportdirektor Eberl mantraartig immer wieder - ist Borussia Mönchengladbach (noch) keine Spitzenmannschaft, die das hohe Niveau über einen längeren Zeitraum hinweg halten kann. Schon gar nicht, wenn das Glückspendel in die falsche Richtung ausschlägt. 

DW Kommentarbild Sarah Wiertz
Sarah Wiertz Teamleiterin Sport Online