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Boston-Anschläge waren später geplant

3. Mai 2013

Die mutmaßlichen Attentäter des Boston-Marathons planten ihren Anschlag ursprünglich erst für den US-Nationalfeiertag. Da aber der Bombenbau früher fertig wurde, schlugen sie eher zu - sagen jetzt die Ermittler.

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Ein Blumenstrauß soll an die Opfer des Anschlags von Boston erinnern (Foto: Reuters)
Bild: picture-alliance/dpa

Der Tatverdächtige Dschochar Zarnajew (19) habe den Justizbehörden erklärt, dass man sich für einen früheren Zeitpunkt für den Anschlag entschieden habe, berichten US-Medien. Die beiden Bomben waren am 15. April im Zielbereich des Boston-Marathons explodiert - drei Menschen starben, mehr als 200 wurden verletzt. An diesem Tag wird im Bundesstaat Massachusetts auch der Patriot's Day gefeiert, der an den amerikanischen Unabhängigkeitskrieg erinnert.

Die Zeitung "Boston Globe" berichtete auf ihrer Website unter Berufung auf nicht näher genannte Quellen, Dschochar habe ausgesagt, die Brüder wollten ihre Sprengsätze bei den bekannten Feierlichkeiten zum Unabhängigkeitstag zünden. Dabei hätte es noch weit mehr Opfer geben können als beim Marathonlauf. Außerdem hätte ein Anschlag an diesem Tag eine weitaus größere Symbolkraft gehabt.

Inzwischen kündigten die Behörden die Freigabe der Leiche des zweiten Tatverdächtigen, des älteren Bruders Tamerlan Zarnajew (26), an. Er war wenige Tage nach der Tat bei einer Verfolgungsjagd mit der Polizei in der Nähe von Boston erschossen worden - sein jüngerer Bruder Dschochar entkam zunächst schwer verletzt, wurde aber später gefasst.

Weitere Festnahmen

Am Mittwoch waren im Zusammenhang mit dem Anschlag drei weitere 19-jährige Männer festgenommen worden. Sie sollen nach der Tat Spuren der Attentäter verwischt haben. Es handelt sich unter anderem um zwei Studenten aus Kasachstan. Ihnen wird vorgeworfen, Schwarzpulver aus Feuerwerkskörpern beiseite geschafft zu haben, kurz nachdem die Polizei das Fahndungsfoto der Terrorverdächtigen veröffentlicht hatte. Damit hätten sie verhindern wollen, dass der jüngere Zarnajew-Bruder Ärger bekomme. Dem dritten Verhafteten wird Falschaussage vorgeworfen.

Dschochar Zarnajew habe Freunden schon vor Monaten erzählt, dass er wisse, wie man Bomben baue. Er und sein älterer Bruder Tamerlan hätten die Anleitung dazu in einem vom Terrornetz Al-Kaida veröffentlichen Magazin gefunden, berichteten US-Medien unter Verweis auf Gerichtsunterlagen.

mm/mak (dpa, rtr, ap)