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BP macht wieder Plus

7. Februar 2017

Eine große Herausforderung seien die durchschnittlich niedrigen Ölpreise gewesen, betont BP. Zwar macht der Energieriese 2016 wieder ein Plus. Analysten sind aber trotzdem nicht zufrieden.

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Golf von Mexiko Ölplattform
Bild: picture-alliance/dpa

BP hat dank der gestiegenen Ölpreise im vierten Quartal wieder schwarze Zahlen geschrieben. Auch auf Jahressicht schaffte der britische Ölkonzern die Rückkehr in die Gewinnzone. Nach wie vor ist die Produktion bei BP aber - auch im Vergleich zu wichtigen Konkurrenten - zu teuer. So reicht der Ölpreis trotz des jüngsten Anstiegs immer noch nicht aus, um Investitionen zu finanzieren und die Dividende an die Aktionäre anzuheben. BP schafft dies wohl nach eigenen Angaben erst zum Jahresende und auch nur wenn der Ölpreis noch weiter auf ein Niveau von 60 Dollar steigt.

Die niedrigen Ölpreise hätten eine große Herausforderung dargestellt, teilte das Unternehmen am Dienstag mit. Der Durchschnittspreis von 44 US-Dollar für ein Barrel (159 Liter) Öl der Nordseesorte Brent sei so niedrig wie seit zwölf Jahren gewesen. Der Jahresgewinn betrug letztlich 115 Millionen US-Dollar (107,6 Millionen Euro) nach einem Verlust von knapp 6,5 Milliarden Dollar im Vorjahr. Der Umsatz sank um knapp 18 Prozent auf 183 Milliarden US-Dollar.

Im Schlussquartal profitierte der Konzern vor allem von einer deutlichen Erholung im Geschäft mit der Förderung von Öl und Gas ("Upstream"). Allerdings lag der um Sonderposten bereinigte Gewinn zu Wiederbeschaffungskosten - also ohne Veränderungen der Lagerbestände und Bewertungseffekte - nur bei 400 Millionen Dollar. Experten hatten mit deutlich mehr gerechnet.

Hohe Sonderbelastungen durch Bohrinsel

Wie 2015 war auch das vergangene Jahr noch von hohen Sonderbelastungen durch die Katastrophe der Bohrinsel Deepwater Horizon im Golf von Mexiko im Jahr 2010 betroffen. Die Gesamtkosten belaufen sich derzeit nach Unternehmensangaben auf knapp 63 Milliarden Dollar vor Steuern.

In diesem Jahr will BP auch dank mehrerer neuer Projekte, etwa in der Kaukasus-Republik Aserbaidschan und im Oman, die Produktion weiter ausbauen. "Die Vorhaben werden einen wichtigen Beitrag zum Wachstum von BP leisten und signifikante Langzeitwerte für unsere Anteilseigner schaffen", sagte BP-Chef Bob Dudley.

Investitionen gekappt

BP will seinen Aktionären wie im dritten Quartal zehn Cent Dividende je Aktie zahlen. Seit dem Beginn des Verfalls der Ölpreise Mitte 2014 kappen die Ölkonzerne ihre Investitionen, senken die Kosten und verkaufen Unternehmensteile. Inzwischen hat sich das Preisniveau aber wieder etwas erholt. Der britische Konkurrent Royal Dutch Shell hatte in der vergangenen Woche die Prognosen der Finanzmarkt-Experten bei der relevanten Gewinnziffer ebenfalls nicht erfüllen können.

ul/hb (dpa)