1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

BP muss draußen bleiben

29. November 2012

Die US-Regierung zieht Konsequenzen aus dem Gebaren von BP bei der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko. Wegen mangelnder Integrität soll es vorläufig keine Neuaufträge mehr für den Ölmulti geben.

https://p.dw.com/p/16sMa
Schild einer BP-Tankstelle in den USA, mit US-Flagge im Hintergrund (Foto: Getty Images)
Bild: Getty Images

Außerdem dürften dem britischen Ölkonzern auf unbestimmte Zeit keine neuen Lizenzen für Öl- und Gasbohrungen auf Land in öffentlichem Beitz erteilt werde, teilte die US-Umweltschutzbehörde EPA mit. Die Behörde begründete den Schritt mit mangelndem honorigen Geschäftsgebahren und der langen Liste an strafrechtlichen Vorwürfen gegen das Unternehmen im Zusammenhang mit der Ölkatastrophe 2010 im Golf von Mexiko.

Dieses Vorgehen, so die EPA, sei üblich, wenn gegen ein Unternehmen ein strafrechtliches Verfahren anhängig sei. Beim Verkauf von Offshore-Lizenzen im Golf von Mexiko im Wert von mehr als 20 Millionen Dollar stand BP am Mittwoch schon nicht mehr auf der Liste der zugelassenen Käufer. Besonders der Ausschluss bei der Vergabe von Bohrlizenzen auf Millionen Hektar Land, die in den nächsten Monaten anstehen, könnte nach Angaben von Analysten ein schwerer Schlag für BP sein.

BP drohen weitere Zahlungen

BP zahlt Rekordstrafe

Im Streit um die größte Ölkatastrophe in der Geschichte der USA hatte sich BP Mitte November bereit erklärt, sich wegen fahrlässiger Tötung und der Behinderung des US-Kongresses schuldig zu bekennen. Außerdem will das Unternehmen eine Rekordstrafe von umgerechnet rund 3,5 Milliarden Euro zahlen. Darüber hinaus müssen sich zwei Verantwortliche der Ölplattform "Deepwater Horizon" vom kommenden Jahr an vor Gericht verantworten.

Die BP-Ölplattform war im April 2010 explodiert. Zehn Menschen kamen ums Leben. Fast 90 Tage lang flossen unkontrolliert Millionen Liter Öl in den Golf von Mexiko. Die Küsten von fünf US-Bundesstaaten wurden verseucht, der Fischfang und der Tourismus massiv geschädigt.

Brennende Ölplattform im Golf von Mexiko (Foto: DAPD)
Grund der Strafmaßnahme: Die Explosion auf der Ölbohrinsel "Deepwater Horizon"Bild: AP

Warten auf bessere Zeiten

In einer in London verbreiteten Stellungnahme erklärte der Konzern, er arbeite gemeinsam mit der US-Regierung daran, deren Bedenken auszuräumen. Eine Vereinbarung, die zur Aufhebung des vorläufigen Auftragsvergabestopps führen solle, sei bereits in Arbeit.

Laut EPA muss BP für eine Wiederaufnahme in öffentliche Ausschreibungen erst zeigen, dass das Unternehmen US-Geschäftsstandards erfüllt. Durch den Ausschluss könnten BP auch lukrative Lieferverträge für Treibstoff mit dem US-Militär durch die Lappen gehen. Im Golf von Mexiko steht die Position der Briten als größter Öl- und Gasproduzent auf dem Spiel.

gmf/kle (afp, dapd, dpa, rtr)