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Brand in geplantem Flüchtlingsheim

24. August 2015

Erneut ist ein geplantes Flüchtlingsheim in Flammen aufgegangen. In das Haus im baden-württembergischen Weissach sollten in Kürze Migranten einziehen. Die Polizei schließt einen Anschlag nicht aus.

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Deutschland Brandanschlag an Asylbewerberheim in Weissach (Foto: DPA)
Bild: picture-alliance/dpa/SDMG/Friebe

Das Gebäude in Weissach im Tal bei Stuttgart stand leer, verletzt wurde niemand. Zur Brandursache könne noch keine Aussage gemacht werden, sagte ein Polizeisprecher. Dafür sei es noch zu früh. Auch einen Brandanschlag halten die Beamten für möglich - es wäre nicht der erste in der rund 7000 Einwohner zählenden Gemeinde.

Der dreistöckige Altbau sollte in Kürze renoviert werden. Das Gebäude sei nun definitiv unbewohnbar, so der Sprecher. Der Schaden sei noch nicht zu beziffern. Das leerstehende Gebäude hatte gegen 5.00 Uhr Feuer gefangen, wenig später waren Rettungskräfte vor Ort. Die Feuerwehr hatte den Brand nach rund einer Stunde unter Kontrolle.

Im Herbst 2005 war ein Asylbewerberheim in Weissach schon einmal Ziel eines fremdenfeindlichen Anschlags geworden. Ein 17 Jahre alter Neonazi warf damals mit zwei Komplizen einen Molotow-Cocktail gegen das Haus, in dem sich zu dem Zeitpunkt elf Menschen aufhielten. Verletzt wurde niemand. Der 17-Jährige wurde zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt.

Die rasant steigenden Asylbewerberzahlen bereiten den Kommunen vor allem bei der Unterbringung Sorgen und Probleme. Baden-Württemberg rechnet in diesem Jahr mit rund 100.000 neu ankommenden Flüchtlingen. Das wären fast viermal so viele wie im vergangenen Jahr. In den vergangenen Monaten haben sich die Anschläge auf geplante und bewohnte Asylbewerberheime im ganzen Bundesgebiet gehäuft.

cr/elst (dpa, afp)