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Brauereien im Visier des Kartellamts

22. März 2013

Das Bundeskartellamt ermittelt gegen deutsche Bierbrauereien wegen möglicher illegaler Preisabsprachen. Von der groß angelegten Untersuchung sind auch bekannte Marken wie Warsteiner und Krombacher betroffen.

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Bierglas (Foto: NN)
Bild: Fotolia/Oleg Zhukov

Preisabsprachen bei Süßwaren und Kaffee, Kartelle bei Bahnschienen und Drogerieartikeln - in jüngster Zeit gab es viele Skandale in der deutschen Industrielandschaft. Nun sind auch die Bierbrauer ins Visier des Kartellamts geraten. Auf Anfrage bestätigten die Warsteiner und Krombacher Brauerei am Freitag die Untersuchungen der Bonner Wettbewerbsbehörde.

Nach einem Bericht des Nachrichtenmagazins "Focus" sollen rund ein Dutzend Brauereien mit einem Marktanteil von insgesamt 50 Prozent untersucht worden sein. Betroffen seien 24 Premiummarken. Dabei sprach das Magazin vom größten Kartellverfahren in der Geschichte der deutschen Bierbranche. Eine Stellungnahme der Behörde war am Freitag nicht zu erhalten.

Ermittlungen laufen seit 2012

Wie Warsteiner weiter mitteilte, hat das Bundeskartellamt die Brauerei bereits im ersten Halbjahr 2012 davon unterrichtet, dass gegen sie ermittelt werde. Gegenstand seien mögliche Preisabsprachen mit Wettbewerbern, Ergebnisse lägen bislang aber nicht vor. "Das Ermittlungsverfahren betrifft auch unser Unternehmen", sagte ein Sprecher der Krombacher Brauerei. Das Unternehmen stehe im Kontakt mit dem Kartellamt, wolle aber zu laufenden Ermittlungen keine Angaben machen.

Neben den beiden genannten Unternehmen sollen laut "Focus" auch die internationalen Brauerei-Gruppen Carlsberg (Holsten), AB-Inbev (Becks) sowie die Familienunternehmen Erdinger, Bitburger und die Getränkesparte des Oetker-Konzerns mit den Marken Radeberger und Jever zu den beschuldigten Brauereien gehören. Sollte den Unternehmen Preisabsprachen nachgewiesen werden, drohen ihnen Strafen in dreistelliger Millionenhöhe.

rbr/wl (dpa, rtr)