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Brexit-Echo in Japan

16. Juni 2016

Die Börse in Tokio sackt ab, der Yen schießt in die Höhe. Der Grund: Angesichts der Brexit-Gefahren lässt die Bank von Japan Leitzinsen und Geldpolitik unverändert.

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Tokyo Börse 2016
Bild: picture-alliance/dpa/K. Mayama

Japans wichtigster Börsen-Index, der Nikkei lag am Donnerstag schließlich mit einem Vier-Monats-Tief da. Das Minus: drei Prozent. Dagegen notierte der Yen in lange nicht erreichter Höhe bei zwischenzeitlich 104,06 zum Dollar - zuletzt gab's das im August 2014.

Offenbar hatten sich Marktteilnehmer mehr erwartet von der Sitzung der Bank von Japan (BoJ) . Die Zentralbanker entschieden sich angesichts der Unsicherheiten, mit der die Bexit-Gefahr die Märkte überzieht, den japanischen Leitzins bei 0,1 Prozent zu belassen. Auch die US-Zentralbank Fed hatte am Vortag die Finger von den Leitzinsen gelassen.

80 Billionen

Die Tokioter Währungshüter gaben auch bekannt, dass sie ihre Geldpolitik nicht ändern werden: Weiterhin gilt die Summe von 80 Billionen Yen im Jahr, umgerechnet mehr als 680 Milliarden Euro, als Grenze für ihre geldpolitischen Aktionen. Analysten gaben auch das als Grund für den starken Zulauf zum Yen an.

"Es sieht so aus, als seien die Entscheidungsträger der Bank zu dem Schluss gekommen, eine Abwartehaltung sei das Beste, wo doch der starke Yen weitgehend mit den Brexit-Sorgen zusammenhängt“, kommentierte der Chefvolkswirt von BNP Paribas in Tokio, Ryutaro Kono. Die Entscheidung der britischen Wähler über einen Verbleib in der EU fällt am 23. Juni.

Die Bank selbst erwähnte den möglichen Brexit nicht, verwies aber auf Unsicherheiten, die auf der europäischen Wirtschaft lasteten, sowie auf "geopolitische Risiken". Japans Zentralbank fährt seit rund drei Jahren einen Kurs des lockeren Geldes. Ihr Ziel, die Inflation auf eine Rate von zwei Prozent zu erhöhen, hat sie damit bislang nicht erreicht.

ar/zdh (rtr, dpa, afp)