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Goldene Fußballgeschichte

24. August 2013

Vor genau 50 Jahren - am 24. August 1963 - rollte in acht deutschen Städten zum ersten Mal der Fußball unter der Marke Bundesliga. Die große Sause zum goldenen Jubiläum bleibt aus - es herrscht Disziplin am 3. Spieltag.

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Bundesligafußball (Foto: dapd)
Bild: picture-alliance / Sven Simon

"Nach 50 Jahren habe ich das Gefühl, die Bundesliga ist auf dem Höhepunkt", sagt Fußballbundestrainer Joachim Löw. Attraktiv, erfolgreich, wettbewerbsfähig und "in vielerlei Hinsicht Nummer eins in der Welt", um es detaillierter mit den Worten von Liga-Boss Reinhard Rauball auszudrücken.

Alles richtig gemacht? Nein, denn die Fußballexperten sangen ihre Lobeshymnen auf das Erfolgsprodukt Bundesliga bereits am 06. August bei der offiziellen Jubiläumsfeier. Geburtstage vorfeiern bringt Unglück - besagt zumindest der Aberglaube.

Höhen und Tiefen

An diesem Samstag begehen die Spitzenfußballer der Bundesliga daher gewohnt diszipliniert ihre Partien des dritten Spieltages, denn schließlich soll die Liga auch weiterhin "eine echte Erfolgsgeschichte" bleiben, wie der Präsident des Deutschen Fußballbundes Wolfgang Niersbach resümierte.

Auch der erste große Skandal in den 70er-Jahren kann daran nichts ändern: Horst-Gregorio Canellas, Präsident der Offenbacher Kickers, machte damals die Bestechung bei 18 Spielen im Abstiegskampf der Saison 1970/71 publik. Spieler, Trainer und Funktionäre wurden überführt, Arminia Bielefeld und Offenbach wurde die Lizenz entzogen. 1973 war der Tiefpunkt mit einem Schnitt von gut 16.000 Besuchern pro Partie erreicht. Erst der WM-Gewinn 1974 brachte die Wende zum Besseren.

Fußball total

Mittlerweile kann man nahezu an jedem Ort alle Spiele live verfolgen, ob zu Hause auf dem Fernsehen oder unterwegs auf dem Smartphone. Steigende Zuschauerzahlen, steigende Umsatzzahlen, Spitzenfußball zu Spitzenpreisen. Denn entsprechend sind seit Gründung nicht nur die Spielerhonorare, sondern auch die Preise für die Fernsehübertragungsrechte explodiert. 1963 bekamen die Spieler maximal 1200 D-Mark brutto, das Fernsehen zahlte 647.000 D-Mark in der Saison 1965/66, als es noch Schwarz-Weiß-Bilder gab. Von 2013 bis 2017 sind es im Schnitt 628 Millionen Euro pro Saison.

Darüber freut sich nicht nur der Hamburger SV, der als einziger Klub seit dem Bundesligastart ununterbrochen dabei ist. Persönliche Bestmarken halten Karl-Heinz Körbel, der mit 602 Einsätzen ebenso unangefochten Rekordspieler ist wie Gerd Müller Rekordtorschütze. Der sogenannte Bomber der Nation erzielte 365 Treffer in 427 Spielen für Bayern München. Das erste Bundesliga-Tor schoss der im vergangenen Jahr verstorbene Dortmunder Timo Konietzk nach 58 Sekunden bei Werder Bremen (Endstand 3:2 für Werder). Den ersten Meistertitel feierte 1964 souverän der 1. FC Köln mit seinem legendären Kapitän Hans Schäfer.

Rekordmeister ist Bayern München mit 22 Bundesliga-Titeln. Der Zuschauerrekord datiert vom 26. September 1969, als 88.075 Fans im Berliner Olympiastadion das Match zwischen Hertha BSC und dem 1. FC Köln verfolgten. Auch der Minusrekord wurde in der Hauptstadt aufgestellt. Nur 827 Fans waren am 15. Januar 1966 bei der Partie Tasmania Berlin gegen Borussia Mönchengladbach dabei. Während in der ersten Saison 1963/64 durchschnittlich rund 25.000 Zuschauer die Stadien besuchten, sind es aktuell knapp 42.000.

nis/nem (dpa, sid)