1. Zum Inhalt springen
  2. Zur Hauptnavigation springen
  3. Zu weiteren Angeboten der DW springen

Bundesliga: Vorerst weiter keine Zuschauer

27. August 2020

Nach den Beratungen der Kanzlerin mit den Ministerpräsidenten zur Corona-Krise ist klar: Fans wird es in den Bundesliga-Stadien vor Ende Oktober nicht geben. Auch andere Sportarten stehen vor schweren Zeiten.

https://p.dw.com/p/3hZS5
Fussball, Bundesliga | Borussia Mönchengladbach - 1. FC Köln
Die Nordkurve im Borussia-Park - ohne ZuschauerBild: picture-alliance/dpa/RHR-FOTO

Die Fußball-Bundesliga wird bis mindestens Ende Oktober vor weitgehend leeren Zuschauerrängen spielen müssen. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder einigten sich am Donnerstag darauf, dass eine Arbeitsgruppe auf Ebene der Chefs der Staatskanzleien in den kommenden beiden Monaten einen Vorschlag für den Umgang mit Fans bei bundesweiten Sportveranstaltungen erarbeiten soll. Großveranstaltungen, bei denen eine Kontaktverfolgung und die Einhaltung von Hygieneregelungen nicht möglich ist, sollen mindestens bis Ende Dezember 2020 nicht stattfinden, wie die Kanzlerin nach den Beratungen vor Journalisten mitteilte. 

Inwieweit schon früher zumindest einige Hundert Fans zugelassen werden, blieb zunächst offen. Die Beschränkungen für Teilnehmer an solchen Veranstaltungen unterscheiden sich derzeit in den Bundesländern stark.

Das veränderte Hygienekonzept

Die Deutsche Fußball Liga hatte erst am Mittwoch im Zusammenspiel mit dem Deutschen Fußball-Bund ein überarbeitetes Hygienekonzept vorgestellt und den Vereinen der Bundesliga und 2. Bundesliga zugesendet. Die 36 Clubs der DFL sollen den Leitfaden auf ihrer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 3. September "in den Statuten verankern", wie es hieß. Vorgesehen waren auch personalisierte Tickets für Zuschauer. Dies könnte nun erst einmal Zukunftsmusik bleiben.

 

Deutschland Köln | Vereinsheim des 1. FC Köln
Beim 1. FC Köln glaubt man, auch eine Saison ohne Zuschauer zu überstehenBild: picture-alliance/R. Goldmann

In einer ersten Reaktion erklärte der Geschäftsführer des 1. FC Köln, Alexander Wehrle, der Klub sei auch im Fall einer kompletten Saison ohne Zuschauereinnahmen nicht in seiner Existenz bedroht. Das würde wir hinbekommen, denn wir haben Kreditlinien. Wir sind in Gesprächen, um im schlimmsten Fall zusätzlichen Spielraum zu bekommen und liquide zu bleiben", sagte Wehrle dem "Kölner Stadt-Anzeiger". 

Preetz ist skeptisch

 Der Manager von Hertha BSC hingegen sieht durchaus Probleme auf die Vereine zukommen. "Natürlich bedeutet das Einnahmeverluste", sagte Michael Preetz. "Es wird ja keinen überraschen, dass wir auch mit Zuschauern geplant haben. Es ist für alle Vereine ein Problem, auch für Hertha BSC." Mit Skepsis reagierte Preetz auf den Vorschlag, Zuschauer nach regionalen Gesichtspunkten und je nach Pandemie-Grad zuzulassen. "Eine einheitliche Lösung wäre sicherlich wünschenswert", betonte der Hertha-Manager.  

Hertha Manager Michael Preetz
Michael Preetz, Hertha BSCBild: Boris Streubel/Bongarts/Getty Images

Am Dienstag hatte die UEFA ihren Plan bestätigt, wonach die Partie des deutschen Champions-League-Gewinners Bayern München am 24. September in Budapest gegen den spanischen Europa-League-Titelträger FC Sevilla als "Pilotprojekt" vor Zuschauern ausgetragen werden soll. Der Plan sieht vor, dass trotz der Corona-Pandemie bis zu 30 Prozent der Zuschauerkapazität genutzt werden soll. Demnach dürften rund 20.000 Besucher in die Arena. Ob es nach einer anderslautenden Entscheidung in Deutschland dabei bleibt, ist völlig offen. Bayern-Star Thomas Müller sagte bei einem Sponsoren-Termin am Donnerstag: "Es wäre für die Vereine und für uns als Spieler absolut wünschenswert, wenn die Zuschauer peu à peu zurückkommen können."

ml/sw  (SID, AFP)