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Bundespräsident Köhler besucht Südkorea

8. Februar 2010

Die Finanz- und Wirtschaftskrise steht im Mittelpunkt der Gespräche, die Bundespräsident Köhler in Südkorea führt. Bei der Überwindung der Krise könnten beide Länder einen konstruktiven Beitrag leisten, sagte Köhler.

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Köhler (Foto: ap)
Bundespräsident Köhler in SeoulBild: AP

Am Montagmorgen (08.02.2010) wurde Bundespräsident von Südkoreas Staatschef Lee Myung Bak im Blauen Haus, dem Präsidentenpalast in Seoul, mit militärischen Ehren begrüßt. Es ist der erste Besuch Köhlers in Seoul als Staatsoberhaupt.

Gratulation zum Aufstieg

Der Präsident Südkoreas Lee Myung Bak (Foto: ap)
Der Präsident Südkoreas Lee Myung BakBild: picture alliance / landov

Aber Köhler kennt das Land schon aus seiner Zeit als Direktor des Internationalen Währungsfonds: Im Jahr 1986 sei er zur Jahrestagung der internationalen Währungsorganisationen Weltbank und Währungsfonds nach Südkorea gekommen, erinnerte Köhler im Gespräch mit Südkoreas Präsident. Damals habe die Welt gesehen, dass Korea einen wunderbaren wirtschaftlichen und politischen Aufstieg erlebt habe, ein Aufstieg, der sich seither fortgesetzt habe. "Ich darf Ihnen gratulieren, Herr Präsident, zu diesem Aufstieg Ihres Landes und Ihres Volkes in wirtschaftlicher und kultureller Hinsicht", sagte Köhler an Lee gewandt.

Enge Beziehung

Sein Besuch in Seoul diene dem Zweck, die guten Beziehungen zwischen Deutschland und Südkorea zu vertiefen, fügte er hinzu. Präsident Lee würdigte Deutschland als Vorbild bei der Überwindung der Spaltung seines Landes und als Verbündeten in vielen Politikfeldern.

"Unsere beiden Länder verbindet eine sehr lange Tradition von diplomatischen Beziehungen", sagte er. Darüber hinaus pflegten Deutschland und Südkorea eine enge und gute Zusammenarbeit im Bereich der Wirtschaft und der Kultur.

Kampf gegen Krise

Börse (Foto: Archiv/ ap)
Die internationale Finanzkrise war Thema beim GesprächBild: AP

Einigkeit herrschte bei beiden Staatschefs bei der Frage der zukünftigen Regulierung der Finanzmärkte. Es müsse klare Haftungsregeln für die internationale Finanzwirtschaft geben müsse, unterstrich Köhler nach seinem Gespräch mit Lee. Es müsse verhindert werden, dass die Steuerzahler noch einmal für Risiken aufkommen müssten, die in den Investmentbanken durch Eigenhandel entstanden seien. Dabei sei aber noch unklar, wie man mit Banken umgehen solle, die so groß seien, dass sie als systemrelevant gelten müssten und nicht in die Insolvenz gehen dürften. Bundespräsident Horst Köhler warnte vor Protektionismus. Exportorientierte Volkswirtschaften wie die Deutschlands und Südkoreas seien auf offene Märkte angewiesen.

Weiter so!

Köhler in Indien (Foto: ap)
Zuvor war Köhler in Indien gewesenBild: AP

Köhler würdigte die Bemühungen Koreas, die Finanzkrise zu einem Umsteuern hin zu einer nachhaltigen Wirtschaftspolitik zu nutzen. Er habe Präsident Lee ermutigt, diesen Weg fortzusetzen und seinen Einfluss in der G20 geltend zu machen, dass auch andere Länder diesem Beispiel folgten.

Südkorea hat in diesem Jahr den Vorsitz in der G20 inne, der Gruppe der zwanzig wichtigsten Industrie- und Schwellenländer. Im Herbst wird in Seoul ein G20-Gipfel stattfinden.

Autorin: Bettina Marx

Redaktion: Anna Kuhn-Osius