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Politik

Bundesregierung will mehr Pflege-Azubis

28. Januar 2019

Für den Kampf gegen die Personalnot in der Altenpflege soll die Ausbildung deutlich verstärkt werden. Bis 2023 soll die Zahl der Azubis und ausbildender Einrichtungen im bundesweiten Schnitt um zehn Prozent zulegen.

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Pflege
Bild: picture-alliance/dpa/P. Pleul

Geplant sind unter anderem auch 5000 Weiterbildungsplätze, wie Bundesfamilienministerin Franziska Giffey (SPD) in Berlin mitteilte. Zusammen mit Krankenkassen, Pflegeverbänden, Krankenhäusern und Betroffenenverbänden wurden dazu 111 Maßnahmen festgehalten, darunter auch eine Öffentlichkeitskampagne für den Pflegeberuf. Giffey stellte die Vorhaben gemeinsam mit Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) und Arbeitsminister Hubertus Heil (SPD) offiziell im Rahmen der "Konzertierten Aktion Pflege" der Regierung vor.

Pfleger müssen besser bezahlt werden

Heil forderte von Arbeitgebern und Gewerkschaften, beim Tarifvertrag für die Pflege voranzukommen. Die Attraktivität des Berufs werde man nur steigern, wenn Löhne und Gehälter besser werden, sagte er. Er wünscht sich nach eigenen Worten konkrete Ergebnisse in einem weiteren halben Jahr.

Erste Ergebnisse der "Konzertierten Aktion Pflege"
Die drei Minister präsentierten das ProgrammBild: picture-alliance/dpa/B. v. Jutrczenka

Giffey sagte, die Zahl der Auszubildenden in der Pflege sei in den vergangenen Jahren zwar gestiegen, bleibt nun aber auf gleichem Niveau. 68.000 Menschen machten derzeit eine Pflegeausbildung. Das reiche nicht aus.

Pflege attraktiver machen

Teil der gestarteten Kampagne ist, die neue Pflegeausbildung bekannter zu machen und dafür zu werben. Im Jahr 2020 soll die sogenannte generalistische Ausbildung in der Alten, Kranken- und Kinderkrankenpflege starten. Um den Ausbildungsgang attraktiver zu machen, soll er vergütet werden und das bisher fällige Schulgeld soll wegfallen.

Spahn sagte, Ziel müsse sein, dass Eltern ihren Kindern nicht ausreden wollten, in der Pflege zu arbeiten. Teil der Strategie in der Pflege ist seinen Worten zufolge auch, die Arbeitsbedingungen zu verbessern, Fachkräfte aus dem Ausland zu gewinnen und Teilzeitkräften zu ermöglichen, ihre Stellenanteile aufzustocken.

Zahl Pflegebedürftiger steigt

Pflege
Bild: picture-alliance/dpa/C. Charisius

In Deutschland sind nach Angaben der Bundesregierung 3,3 Millionen Menschen pflegebedürftig. Die Zahl steigt. Giffey sagte, aufgrund von Hochrechnungen sei davon auszugehen, dass 2050 insgesamt 5,3 Millionen Menschen Pflege benötigen. Aktuell gebe es 68.000 offene Stellen, auf 100 Stellen seien aber nur 26 Fachkräfte arbeitslos gemeldet. Insgesamt arbeiten mehr als zwei Millionen Menschen in der Pflege. Giffey sprach von einer "Zukunftsbranche". Pflege sei zudem ein "digitalisierungssicherer Beruf".

ni/uh (dpa, epd)