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Bundesregierung will Opel-Jobs erhalten

18. Februar 2017

Übernahme Ja, Jobverluste Nein. Die Bundesregierung ist optimistisch, dass sich dies beim Autobauer Opel und der anstehenden Fusion mit PSA realisieren lässt. Alle Sorgen sind allerdings noch nicht ausgeräumt.

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Peugeot und Opel
Bild: picture-alliance/dpa/S.Simon

Ziel sei es, alle Standorte und Arbeitsplätze zu erhalten, sagte Opel-Koordinator und Wirtschaftsstaatssekretär Matthias Machnig der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung". Er verwies auf eine geltende Betriebsvereinbarung, die Standorte und Arbeitsplätze bis zum Jahr 2020 garantiert.

Laut einem Bericht der "Bild am Sonntag" sagte der französische Autobauer PSA bei einem Termin im Kanzleramt bereits zu, bei einer Übernahme die deutschen Opel-Standorte zu erhalten. PSA wolle den Opel-Konzern eigenständig weiterführen und die vier deutschen Standorte erhalten. Dies jedenfalls sei am Donnerstag bei einem Termin im Kanzleramt die zentrale Botschaft von PSA-Generalsekretär Olivier Bourges gewesen. Bourges habe zwei Stunden lang mit Machnig, mit Merkels Wirtschaftsberater Lars-Hendrik Röller sowie Verkehrs-Staatssekretär Michael Odenwald gesprochen. 

Bestehende Verträge nicht antasten

Bourges habe versprochen, dass bestehende Verträge nicht angetastet würden - somit sind bis Ende 2018 in Deutschland betriebsbedingte Kündigungen ausgeschlossen, und bis mindestens 2020 gelten Investitionszusagen für die Werke in Rüsselsheim, Kaiserslautern, Eisenach und das Ersatzteilzentrum in Bochum. Aus Arbeitnehmerkreisen hieß es, PSA bemühe sich, "es nicht als feindliche Übernahme erscheinen zu lassen". 

Der Opel-Mutterkonzern General Motors (GM) aus den USA und PSA mit den Marken Peugeot, Citroën und DS hatten am Dienstag bekanntgegeben, dass sie über einen Eigentümerwechsel für das defizitäre Europageschäft von GM verhandeln. Die Nachricht löste in Deutschland umgehend Sorgen um die Arbeitsplätze bei Opel aus.

"Ein paar positive Effekte"

Der für die Bundesländer mit Opel-Standorten zuständige IG-Metall-Bezirksleiter Jörg Köhlinger gab sich dagegen etwas weniger skeptisch. Er sagte, es gebe bereits Kooperationserfahrungen mit PSA bei der Produktion gemeinsamer Fahrzeuge. Dies sei keinesfalls schlecht zu bewerten.

Ein Zusammengehen mit PSA könnte deshalb "ein paar positive Effekte in technischen Fragen haben". "Das könnte auch für Opel sinnvoll sein", betonte Köhlinger.

Opel hat rund 38.000 Mitarbeiter in Europa, davon mehr als die Hälfte in Deutschland. Der rund dreimal so große PSA-Konzern und Opel arbeiten bereits seit 2012 in verschiedenen Projekten in Europa zusammen.


haz/ust (afp, dpa)